Von stehenden Bildern und schaukelnden Booten 09:32 Uhr, ich höre Stimmen. Etwas zögerlicher als sonst, öffne ich die Kojentür und schaue in den Salon. Wie befürchtet sitzen Dieter, Quaddel und der Smutje bereits gut gelaunt am Tisch. "Darf ich jetzt endlich die Eier ansetzen ?", ist die Frage vom Smutje.
09:40 Uhr, P1 befindet sich mittlerweile auch in senkrechter Position.
09:42 Uhr, es gibt Rührei zum Frühstück. Da ich im Moment über keinen Fotoapparat verfüge, kann ich nicht mal wie üblich ein Frühstücksfoto machen. Da wäre zwar noch meine Videokamera, die kann nämlich laut Beschreibung auch Standbilder aufnehmen. Aber die bringt im Standbildmodus immer eine Fehlermeldung "SteadyShot aktiv, keine Standbilder möglich". Was weiß ich was dieses SteadyShot ist. Und jetzt in meinem Zustand find ich maximal den ein und aus Knopf aber nicht die Stelle im zigsten Unter-Unter-Menü, wo dieses blöde SteadyShot deaktiviert wird. Damit bin ich mal wieder an der Stelle, wo man nur noch sagen kann "Früher war alles besser ". Gut, in dem Fall müsste es heißen einfacher. Da hat man 'einfach' durch den Fotoapparat durchgeguckt, draufgedrückt und fertig. Und es hat IMMER funktioniert. Ich glaube, ich muss die Sache mal dem Praktikanten übergeben. Der behauptet ja immer, daß er 'IP-affin' sei. Radios kann man damit zwar nicht ausschaltenausschalten Siehe dazu auch Kapitel Anreise 22:00 Uhr , aber vielleicht reicht es um Videokameras so einzustellen, daß die Standbilder machen.
09:50 Uhr, ich rufe Olli's Handynummer an. Zum Glück hat er das Teil eingeschaltet und meldet sich schon nach dem zweiten Ruf. Alles klar, meine Kamera befindet sich bei ihm an Bord.
10:02 Uhr, herrliches Wetter, strahlender Sonnenschein, kein Wind und keine Wellen. Trotzdem hab ich das Gefühl, daß unser Boot permanent schaukelt. Keine Ahnung an was das wohl liegen kann. Ich glaub, ich brauch 'nen U-Berg. Vielleicht funktioniert dann mein Vestibularsystem wieder etwas besser.
10:08 Uhr, die Videokamera kann immer noch keine Standbilder. Da muss der 'Papa' das wohl doch selber in die Hand nehmen. Mit Hilfe meiner mittlerweile +1,5 dpt starken Lesebrille -und gefühlten zwei Stunden und vierundzwanzig Untermenüs später- hab ich's gefunden.
10:12 Uhr, das erste Standbild ist im Kasten.
10:16 Uhr, Dieter bemängelt bzw. teilt mir mit, daß der Wasseranschluss wieder nicht mit dem Adapter an unserem Schlauch harmoniert. Weiter vorne am Steg sei aber ein anderer Wasserhahn der passen müsste. Leider reicht unser Wasserschlauch nicht bis dahin. Eigentlich hätte er auch gleich sagen können, daß ich das Boot 'umparken' soll.
10:18 Uhr, der Diesel tuckert und ich sitze oben auf der FlyBridge. Obwohl das Wasser spiegelglatt ist, hab ich den Eindruck, daß das Boot noch viel heftiger schaukelt als vor 'ner halben Stunde.
10:22 Uhr, wir liegen saugend zwischen zwei anderen Booten am Wasseranschluss. Wenn ich mir jetzt so die Parkposition anschaue, dann drängt sich mir der Eindruck auf, daß ich das im 'Normalzustand' irgendwie nicht so hinbekommen hätte. Da hätte ich zumindest paar Züge mehr zum 'einparken' benötigt. Ich glaube, unter leichtem Einfluss von Destillaten bzw. deren Restwirkung denkt man nicht so kompliziert. Strömung, Windrichtung, Wellengang usw. spielen da nur eine untergeordnete Rolle. "Mann" verlässt sich da einfach auf sein 'Bauchgefühl' und setzt das Boot in die Lücke. |