Von Kelmmbrettern, Klinkensteckern und Pumpenmännern 14:56 Uhr, der Mann mit dem Klemmbrett -im Folgenden nur noch "MmK"- kommt. Er fragt die Standartfragen bezüglich Einweisung, vorhandenen Erfahrungen mit diesem Boot und nach evtl. anstehenden Problemen. Ich mach ihm klar, daß wir gut 20 Jahre Erfahrung haben und eigentlich keine Einweisung benötigen. Es sei denn, es gibt irgendwelche 'revolutionäre' Neuerungen auf bzw. im Zusammenhang mit diesem Boot. So richtige Probleme hab ich bis jetzt noch keine entdeckt. Er legt mir das Brett hin und bittet um ein Autogramm.
15:00 Uhr, endlich Ruhe an Bord. Husti, Dieter und der Praktikant sind auf Beschaffungstour.
15:06 Uhr, der MmK kommt und sagt, daß noch Jemand den dritten Stuhl vorbei bringt. Ich frage ihn wieso er den nicht gleich mitgebracht hat. Er sei hier nur für organisatorische Angelegenheiten zuständig, erzählt er mir. Aha, wieder was gelernt. Wer es also bis zum Klemmbrett geschafft hat muss praktisch nicht mehr selber arbeiten. In Deutschland würden sicher Worte wie "Manager" oder "Supervisor" in seiner Funktionsbeschreibung stehen.
15:08 Uhr, eine Dame von der Putzkolonne fragt mich wieviel Bettwäsche wir genau noch brauchen.
15:10 Uhr, wo ist eigentlich Quaddel? Ich schätze, der wird wie üblich um diese Zeit schon mal 'probeliegen' für die Nacht.
15:12 Uhr, der MmK informiert mich über den geplanten Austausch der Wasserpumpe.
15:16 Uhr, die fehlende Bettwäsche wird geliefert.
15:20 Uhr, es kommt ein Techniker ohne Klemmbrett aber mit 'nem Schraubenzieher in der Zollstocktasche. (Ich weiß, das heißt Schraubendreher und Gliedermaßstab, aber das ist von 'früher' noch so eingebrannt) Er sagt, daß bereits ein Kollege damit beauftragt ist die Wasserpumpe zu tauschen. Ich schätze, die haben in einer Art 'Ferndiagnose' herausgefunden, daß die Pumpe der Grund ist. Hut ab!
15:24 Uhr, der MmK fragt ob der Pumpenmann schon da war. Ich erzähle ihm, daß jemand da war, ich aber nicht genau sagen kann, ob er nun Techniker, Pumpenmann oder nur ein 'Advisor' war. Darauf muss er selber grinsen und haut wieder ab. 
15:30 Uhr, um irgendwie die Zeit schneller rumzukriegen und eine Art erste Bestandsaufnahme zu machen, räume ich mal alle mitgebrachten Destillate hoch auf den Tresen. Damit das später auf dem obligatorischen Foto für die Tourchronik auch gut aussieht, wird alles noch entsprechend 'drapiert' und fotogen ins rechte Licht gerückt.
16:00 Uhr, Quaddel ist plötzlich aufgetaucht. "Hast Du gepennt oder was ?", frage ich ihn. "Ne, wieso ?". Weitere Details erfahre ich leider nicht von ihm. Aber egal, Hauptsache er hat nicht im Wege gestanden. 
16:10 Uhr, die Jungs sind jetzt schon über 'ne Stunde weg. So lange dauert es doch aber nicht paar Büchsen Guinness, Eier, Butter, Zwiebeln und diversen Kram zu besorgen. Ich habe den Verdacht, die zeigen dem Praktikanten wie ein Pub von innen aussieht.(Spätere Fotos werden beweisen, die Drei haben 15:36 Uhr in Ging's Pub gesessen)
16:14 Uhr, damit ich nicht sinnlos hier rumsitze, nehme ich mir mal das Multimediaequipment vor. Aus den vergangenen Jahren gelernt, bin ich mittlerweile komplett ausgestattet. Es gibt keinen Adapter, Stecker oder Kabel, was sich nicht in meiner umfunktionierten Laptoptasche befindet. Ich habe (bisher) jedes Jahr über sechs Stunden 'altersgerechtealtersgerecht Das ist Musik, mit der wir aufgewachsen sind. Wie z. Bsp. "Depp Purple", "Led Zeppelin", "Black Sabbath" oder "The Rolling Stones" um nur einige Namen zu nennen. ' Musik auf 'nem USB-Stick mit gehabt. Allerdings haben wir da immer nur die ersten paar Titel gehört. Jedes mal wenn man das Radio ausschaltet oder den Stick ab- und ansteckt fängt das Teil wieder von vorne an die selben Lieder abzuspielen. Diesmal ist alles anders. Ich habe mir nämlich einen MP3-Player angeschafft, der in der Lage ist Musiktitel in 'zufälliger' Reihenfolge abzuspielen. Und ich hoffe, der tut das dann auch. Dafür hab ich mir extra eine sogenannte Schwindelschnur 3,5mm Klinke auf USB zugelegt.
16:18 Uhr, mir steht das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Das scheiß Radio hat keinen USB Anschluss. Da nützt mir nicht mal meine Schwindelschnur. Und den USB Stick kann ich auch vergessen. Ich könnte kotz..  Gut, auf der Tour-2013 hatte das Radio auch keinen USB-Anschluss und die Leute von CC haben uns problemlos ein Austauschgerät eingebaut. Ich könnte ja jetzt einfach hoch gehen ins Office und die Sache wieder bemängeln. Aber dann kommt der MmK heute bestimmt noch gefühlte hundert mal vorbei. 
16.20 Uhr, mit der Brille auf der Nase begutachte ich das Teil mal etwas näher. Heureka das ist DIE Lösung. Ich entdecke einen AUX-Eingang am Radio. Selbstredend, daß ich auch ein Klinke-Klinke Kabel mit habe. Geil, Kopfhöreranschluss vom Player und AUX vom Radio verbunden, läuft!!! 
16:22 Uhr, aus der Soundanlage tönt "Venus" von The Shocking Blue . Herrlich, Urlaub ist geil!!! Nur schade, daß die mit dem Guinness noch nicht da sind. Langsam mach ich mir ernsthaft Gedanken.
16:30 Uhr, diesmal scheint es wirklich der Pumpenmann zu sein. Zumindest schiebt er 'nen zweirädrigen Karren mit diversem Werkzeug und Messgeräten vor sich her. Er kommt an Bord und lässt sich die Sache mit dem stotternden Wasserhahn zeigen. Darauf erklärt versucht er mir zu erklären warum das so ist. Allerdings tut er das in einem Akzent, der mir völlig fremd ist. Ich hab nicht mal das Thema erkannt über was er gesprochen hat. Mein ständiges "aha ", "yes " und "okay " hat ihn scheinbar annehmen lassen, daß ich jetzt im Bilde bin.
16:34 Uhr, ich bin zwar immer noch nicht im Bilde aber dafür sind jetzt diverse Bodenplatten aus dem Fußboden gehebelt und geben den Blick auf jede Menge Rohre, Leitungen und sonstige Technik frei. Der Pumpenmann dreht, schraubt und hebelt an mehreren Stellen, hantiert mit einem Messgerät und verlässt uns wieder.
16:36 Uhr, der MmK fragt nach dem Pumpenmann. Auf die geöffneten Bodenplatten zeigend gebe ich ihm zu verstehen, daß an unserem Problem gearbeitet wird, ich aber nicht weiß wohin der Pumpenmann verschwunden ist. Er grinst wieder und verschwindet. Ich sage zu Quaddel:"Wetten, die Jungs kommen genau dann mit dem Proviant an, wenn der komplette Fußboden geöffnet ist und hier keiner mehr treten kann ".
16:40 Uhr, der Pumpenmann kommt mit einer neuen Wasserpumpe zurück und taucht damit im 'Kellerbereich' vom Boot ab.
16:44 Uhr, ich hab's geahnt. Genau jetzt im ungünstigsten Moment trifft der Einkaufstrupp mit den Getränken und anderer Zerealien ein. Wie nicht anders erwartet, fahren die wieder standesgemäß mit dem Lieferwagen von Clancys Supervalue vor. Sowas nenne ich wirklichen "Dienst am Kunden".  Der Lebensmitteltransport direkt zum Boot ist hier in COS schon seit vielen Jahren Standard. Eigentlich wollte ich diesen Service schon längst mal gesondert im Tagebuch erwähnen, aber bisher hab ich's immer nur vor mir hergeschoben. Bis heute ....
Service: Nachdem der Einkauf getätigt war, haben die wie immer nach einem Transfer zum Boot gefragt. Wobei, gefragt hat der Praktikant, weil "die" ja kein englisch können. Die Transferfrage wurde wie gewohnt mit ja beantwortet. Daraufhin wurde extra ein Mitarbeiter als Einpackhilfe zur Verfügung gestellt. Dieser hat dann ganz alleine den kompletten Einkauf in mehrere Transportkisten gepackt. Währenddessen ergab sich die Frage nach original Pint-Gläsern für's Guinness. Der Geschäftsführer meinte, daß er sowas nicht offiziell im Sortiment hat. Es sei aber kein Problem, da sein Kumpel einen Pub hier im Ort besitzt. Ein kurzer Anruf bei besagtem Pubbesitzer reichte um binnen kürzester zeit 6 Gläser zum Supermarkt geliefert zu bekommen. Das mehrmalige Fragen nach den Kosten wurde kategorisch verneint. "You are guests!".Nachdem nun alles geklärt bzw. erledigt war, wurden die Jungs inkl. des bestens verpackten Einkaufs in einen bereitstehenden Transporter geladen und vom Geschäftsführer persönlich direkt bis zum Boot gefahren. Der hat dann noch kurz Anweisung gegeben, wo die leeren Transportkisten zu deponieren sind, einen angenehmen Aufenthalt in Irland gewünscht und sich verabschiedet. Der Vollständigkeit wegen sei noch erwähnt, daß die Gesamtsumme des Einkaufs 287,15 Euronen betrug. Ob das natürlich beim Kauf von 5 Baguetten und 'nem Stück Butter auch so gelaufen wäre, kann ich jetzt nicht beurteilen. Aber eins weiß ich, in "D" hätte ich für 500 Ocken einkaufen können. Da hätte das keine Sau interessiert, wie ich das Zeug nach Hause oder in diesem Fall zum Boot bekomme. |