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» Tag5 « 05. Mai 2016
Ballinamore - Leitrim
 


08:10 Uhr, die Heizung läuft an. Langsam lassen die Ü-60'er aber ganz schön nach. Bei P1 bewegt sich noch nichts. Der befindet sich bestimmt noch im Reich der Träume, oder so.
Mir geht irgendwie der Stoff aus. Wenn Grube mit ist, hab ich um diese Zeit schon locker zehn Zeilen geschrieben. Obwohl, einen hätte ich auch ohne seine Anwesenheit. Mir ist aufgefallen, daß heute am Tag-5 der Klopapierspender immer noch halb voll ist. Und das bei zwei 'Usern'. Wenn Grube mit ist, muss der Spender spätestens am Tag-2 'nachgeladen' werden. 

08:30 Uhr, die Sonne scheint und der Himmel sieht zu großen teilen blau aus. Das ist dem heutigen Tag mehr als angemessen. Heute ist Christi Himmelfahrt oder auch 'Herrentag', der eigentliche Grund unserer alljährlichen Tour.

08:32 Uhr, aus dem Salon sind deutlich die Stimmen von mehreren Personen zu hören. Da werd ich mich wohl langsam mal aus dem Bett bemühen müssen. Bei P1 zuckt sich immer noch nichts. Der macht bis jetzt auch noch keinerlei Anstalten Baguetten zu holen. Hmmh, da muss ich wohl mal irgendwie bei ihm die Erinnerungstatse drücken.

08:40 Uhr, ich öffne vorsichtig die Tür und sehe -zu meiner Überraschung- nicht nur den Smutje in der Kombüse werkeln, sondern auch Dieter schon an seinem gewohnten Platz sitzen. Aber noch mehr überrascht mich die Tatsache, daß da frische Baguetten auf dem Tisch liegen. "Wer hat die denn besorgt ", frage ich verwundert. "Wir !", ist die kurze und bestimmende Antwort vom Smutje. Da hat P1 aber Glück gehabt würde ich mal sagen.

09:00 Uhr, ich bin bei Olli auf der Kilkenny an Bord. Die waren gestern Abend bei .... ?? @Olli: Hilf mir mal auf die Sprünge wie der Pub hieß wo ihr wart) da war beste Live-Music. Und so ganz nebenbei erfahre ich, daß die vorher in der Lokalität mit den pinkfarbenen Hüten waren. Ich werde mich hier aber bewusst nicht weiter dazu äußern. 

09:08 Uhr, es gibt Spiegelei. Vom Smutje natürlich mit dem erst kürzlich erworbenen 'Eierheber' serviert.

09:16Uhr, die Kilkenny fährt los. Die haben's aber wieder ziemlich eilig. Das scheinen irgendwie auch bekennende Frühaufsteher zu sein. Das wäre eigentlich genau die richtige Truppe für unsere beiden Ü-60'er. @Olli: Keine falschen Hoffnungen, unseren Smutje kriegst Du aber nicht!")

09:46 Uhr, P1 erledigt den Abwasch. Dieter kämpft mit dem Wasseranschluss am Anleger. Der verträgt sich irgendwie nicht mit dem Anschlussstück an unserem Wasserschlauch. Die wollen ums verrecken keine Verbindung miteinander eingehen.
Ein kurzer Blick auf die Anzeige signalisiert mir aber, daß unser Wassertank noch gut 50% gefüllt ist. Wenn jetzt nicht unbedingt ein Manschaftsduschen befohlen wird, sollten wir damit locker bis zum Nächsten Anleger mit Wasseranschluss kommen.





 Entgangener Whiskey, viele Schleusen und fehlende Bedienknöpfe

09:56 Uhr, ich starte den Diesel. Heutiges Etappenziel ist Leitrim 

10:00 Uhr, mit einem Schlag ist alles zugezogen und es beginnt zu regnen. Wenn ich mir jetzt noch die dunkle Front ansehe, die aus Richtung SW auf uns zurollt, dann bleibt das nicht bei einem kurzen Schauer. Ich nehme hiermit alle meine Äußerungen bezüglich Feiertagswetter zurück. 

10:24 Uhr, Ballyduff  (Lock 7) die erste Schleuse auf der heutigen Etappe.

10:34 Uhr, die Schleuse liegt hinter uns. Der Smutje höchstselbst bring mir 'nen U-Berg.

11:06 Uhr, Dieters Gummifisch hat sich irgendwo am Grund verhakt. Das heißt wieder Stress für den Käpt'n. Anhalten, rückwärts fahren und an der schmalsten Stelle auch noch Gegenverkehr haben. Den ganzen Tag begegnet einem kein anderes Boot. Aber genau hier und an der unpassendsten Stelle muss da so ein scheiß Teil entgegenkommen.

11:20 Uhr, Castlefore  (Lock 8) die Schleuse ist offen und die Ampel steh auf Grün. Am Anleger davor liegt die Kilkenny von Olli. Wir legen auch kurz an. Die warten noch auf die Angler seiner Truppe, die noch irgendwo mit dem Dingi unterwegs sind, erzählt uns Olli. Er läd uns auf 'nen Whiskey ein. Ich will aber erst in die Schleuse.


11:26 Uhr, Olli fragt nochmal wegen 'nem gemeinsamen Whiskey. "Hmmh, gerne aber das ist jetzt irgendwie blöd. Da müssten wir erst aus der Schleuse raus, damit wir keinen blockieren, und dann hinter der Schleuse wieder anlegen ".Wir verabreden uns für später in Leitrim. "Ich weiß aber nicht, ob wir dann noch Whiskey haben ", meint Olli.

11:38 Uhr, P1 bringt mir ein Guinness.

11:46 Uhr, jetzt bringt P1 auch noch einen U-Berg zu mir auf die FlyBridge. Sehe ich wirklich so schlecht aus, oder sind die einfach nur um mein leibliches Wohlergehen besorgt?

11:58 Uhr, wir passieren wieder die Wasserscheide. Diesmal in die andere Richtung. Ab jetzt geht es wieder auf dem Shannon flußabwärts und das Markersystem wechselt von rot/weiß auf rot/grün.

12:14 Uhr, der Smutje serviert mir 'ne Brühe mit Ei und Lauchzwiebeln. Langsam baut sich das ja regelrecht zum 'rundum-sorglos-Paket' aus. 

12:36 Uhr, vor uns liegen wieder die drei Schleusen von Killclare. Da uns gerade ein Boot entgegengekommen ist, stehen die Chancen gut, daß die folgenden Schleusen auch alle auf grün bzw. offen stehen, und wir dadurch viel Zeit sparen. Allerdings muss P1 hier nochmals Höchstleistung bringen und den Weg zwischen den Schleusen per Fuß zurücklegen. Als erstes kommt Killclare Upper  (Lock 9).

12:44 Uhr, Killclare Middle  (Lock 10)

12:54 Uhr, Killclare Lower  (Lock 11)

13:00 Uhr, die drei 'Stresskandidaten' sind abgearbeitet und P1 befindet sich wieder an Bord.

13:06 Uhr, Lisconor  (Lock 12) Diesmal haben wir kein Glück, die Tore sind zu und die Ampel auf rot. Da war ein entgegenkommendes Boot schneller. Die lassen gerade das Wasser ab. Falls nicht noch ein Boot dazwischen kommt, hat das aber wieder den Vorteil, daß die nächsten Schleusen offen stehen.

13:22 Uhr, Lock-12 ist abgehakt.

13:30 Uhr, Newbrook  (Lock 13) Mittlerweile ist das Schleusen nur noch Routine und geht wie von alleine.

13:40 Uhr, Drumduff  (Lock 14)

14:04 Uhr, Tirmactiernan  (Lock 15) liegt hinter uns. Jetzt nur noch eine einzige Schleuse dann hat P1 'Dienstschluss'.

14:12 Uhr, Killarcan  (Lock 16), ist leider geschlossen. Komisch, vor uns war eigentlich gar kein Boot. Theoretisch hätte die auch offen stehen müssen.

14:14 Uhr, P1 steht irgendwie neben den Schuhen und sucht den Kasten mit den Bedienknöpfen. Bisher hat er (fast) alles richtig gemacht. Jetzt, an der allerletzten Schleuse versaut der sich noch sein 'Schleuser-Diplom' und läuft auf die falsche Seite. 

14.20 Uhr, die letzte Schleusung der Tour-2016 haben wir auch hinter uns gebracht.





 Von Lenden, Grillpartys und fehlenden Diplomen

14:30 Uhr, der Anleger  in Leitrim ist im Prinzip 'ausgebucht'. Durch ein gekonntes 180° Wendemanöver und im Rückwärtsgang passt unser Boot gerade noch so an die letzten freien 5m vom Steg.

14:32 Uhr, unten im Salon 'atmet' schon der Wein fürs Mittagessen.

15:00 Uhr, der Smutje reicht Lende mit Champignons 'an' Toast und Rotwein. 

15:10 Uhr, die Kilkenny kommt. Mittlerweile haben zwei Boot abgelegt, sodass Olli problemlos direkt hinter uns anlegen kann.

15:30 Uhr, Quaddel geht schlafen. Alles andere hätte mich jetzt auch überrascht.

15:40 Uhr, Olli kommt kurz bei uns vorbei. Die waren einkaufen. An der Tankstelle -dem einzigen 'Getränkeladen' hier im Ort- gibt’s keinen Whiskey, die haben nur Wein. Das sieht suboptimal aus. Wir haben auch nur noch eine Pulle, die wir uns extra für den heutigen Feiertag vom Mund abgespart haben.

15:52 Uhr, als Besitzer eines Mobiltelefons -mit gültigem Vertrag- kann man ja heutzutage jederzeit und von jedem Ort aus ein Telefongespräch führen. Diese Errungenschaft der modernen Technik nutzend, rufe ich meinen Freund Grube an um ihm zum heutigen Ehrentag zu gratulieren. 
Grube selber befindet sich momentan gerade in Begleitung seiner Ehegattin auf einer Irlandrundreise mit dem Bus. Egal ob Wetter, Landschaft, Whiskey oder Guinness, er erzählt nur im superlativ. Dabei fällt mir auf, seine Frau erwähnt er dabei mit keinem Wort. (?)

15:56 Uhr, Dieter begibt sich auch in Richtung Schlafstelle.

16:00 Uhr, P1 hat den Abwasch übernommen.

16:12 Uhr, die zweite Pulle Rotwein ist alle.

16:54 Uhr, der Smutje bereitet die Hechtspieße vor. Viel wird's zwar nicht, aber dafür kann man den Smutje selber nicht verantwortlich machen. Das liegt viel mehr an den endtäuschenden Fangergebnissen. Wobei leichte Anzeichen guten Willens erkennbar waren. Zumindest was die Willenskraft von Dieter betrifft. Bei Quaddel war's eher die begrenzte Zeit die er jeweils zwischen Mittags-, Verdauungs- und Schönheitsschlaf hatte. P1 würde ich mal nicht unbedingt in die Wertung nehmen. In seinem Fall kann man es durchaus noch als Anfängerpech durchgehen lassen.

17:00 Uhr, P1 und ich stehen bei Olli am Boot. Die haben eine spontane Grillparty gestartet. Richtig geile Steaks liegen da auf'm Rost. Leider sind wir beide aber schon von unseren Smutje mit Lende und Pilzen abgefüllt worden. Schade eigentlich, die Steaks sehen wirklich lecker aus. 
Wir verabreden uns für heute Abend im Pub. Da mir jetzt spontan der Name nicht einfällt, machen wir den zweiten Pub rechts nach der Brücke als Treffpunkt aus.

17:40 Uhr, es ist Dienstkleid befohlen. Wie immer am Donnerstag steht die 'HuldigungHuldigung
Da werden Mitglieder der Crew für besondere Verdienste während der jeweiligen Tour geehrt.
 
' an.
Dieter, dem es tatsächlich gelungen ist das Triple zu schaffen, bekommt dafür den Titel "1. Hechtfänger1. Hechtfänger
Derjenige, der den ersten Hecht fängt,
bekommt den Titel "1. Hechtfänger" verliehen. Es kommen aber nur Hechte
in die Wertung, die auch sicher an Bord
gebracht wurden. Eventuell wieder
"Abgerissene" werden nicht berücksichtigt.
 
" zuerkannt und die zugehörige Urkunde ausgehändigt. Natürlich ist die vom Kapitän und Reiseleiter handsigniert. Die Unterschrift des bis heute amtierenden Titelträgers 2015 kann er sich mal wieder selber geben.
Da er sein Praktikum (bisher) ohne Fehl und Tadel absolviert hat, wird P1 das 'Schleuserdiplom' überreicht. Überreicht ist gut, das Diplom ist nicht da, zumindest nicht in der Urkundenhülle. Hmmh, keine Panik, das ist bestimmt noch in der Dokumentenmappe in meinem Rucksack.

17:44 Uhr, der Blick in den Rucksack hat die Ernüchterung gebracht. Das Diplom ist definitiv nicht mit an Bord. Ich glaube, das liegt bestimmt noch zu Hause im Drucker. 
Naja, immerhin gibt es ja noch die nicht signierte Hechtfänger Urkunde. Da ja vorher nie fest steht wer den Titel holt, muss ich die immer prophylaktisch für alle evtl. in Frage kommenden Tourteilnehmer anfertigen. Allerdings wäre im Fall von P1 der Titel "1. Hängerfänger" angebrachter.
Einen Lichtblick gibt es aber trotzdem, endlich wird Glen Else -der Whisky aus dem Harz- gereicht. Ein wirklich ganz, ganz feines 'Stöffchen', wie ich meine.





 "Indoor oder Outdoor, das ist hier die Frage"

18:08 Uhr, P1 ningeld rum weil wir immer drinnen -oder 'indoor', wie der Deutsche sagen würde- sitzen. "Warum setzen wir uns nicht raus bei dem schönen Wetter ?".

18:12 Uhr, die nächste Runde Glen Else gibt's im Freien  'outdoor', Das Sonnendeck ist gut besucht. P1 versucht mit Hilfe der Schmierscheibe, zugehöriger App und seiner GoPro am Selfistab ein Gruppenfoto zu schießen. Früher war das irgendwie einfacher. Im Halbkreis aufstellen, den Selbstauslöser drücken, schnell mit hinstellen, künstlich grinsen, "klick", fertig.

18:30 Uhr, "Angeln wir morgen noch mal ?", fragt Dieter. "Keine Ahnung ", sag ich. "Du bist doch alt genug. Da musst Du selber wissen, ob Du angeln willst ".

18:32 Uhr, Dieter rüstet ab, der packt sein Angelequipment zusammen.

19:00 Uhr, der Whisky hat bedrohlich abgenommen. Das muss irgendwie an dem schönen Wetter liegen. Der ist bestimmt verdunstet. 'Indoor' wäre das sicher nicht so schnell gegangen. Deshalb sitzen wir ja auch lieber unten im Salon gemütlich auf'm Sofa. 

19:40 Uhr, der Smutje bittet zum Abendbrot. Zur feier des Tages serviert er Hechtspieße.

20:16 Uhr, Dieter:"Ich bleibe heute an Bord. Ich mach den Abwasch ".

20:46 Uhr, auf geht's in den Pub. Dieter hat sich spontan dem Gruppenzwang untergeordnet und entschieden doch mitzukommen. Das heißt, wir sind vollzählig zum Landgang angetreten. Das größte Opfer hat aber Quaddel gebracht. Der hat sich nämlich gegen sein geliebtes Bett entschieden. Somit geht's zum ersten Mal geschlossen ins 'Glas-Bier-geschäftGlas-Bier-Geschäft
In einschlägigen Kreisen der Fachtermini
für Pub, Eckkneipe oder 'Gaststätte'.
 
'. Ich bin echt stolz auf meine Crew.





 Guinness satt und verschlossene Türen

20:58 Uhr, Donnellans , die Olli Truppe sitz bereits brav an und ist auch schon wieder gut drauf. P1 begibt sich auf kürzestem Weg zum Tresen um unsere Bestellung aufzugeben.

21:06 Uhr, unser 'Bier' kommt. Aber statt 5 Guinness sind's nur vier und irgendwas 'außermittiges'. P1 hat sich ein Carlsberg bestellt. Irgendwie kommt der nicht nach mir. Langsam glaube ich doch daran, daß die mir den damals untergejubelt haben. 

21:14 Uhr, angeblich soll es ja -vorwiegend bei weiblichen Gästen- 'romantisch' oder besonders 'heimelig sein, wenn in der Ecke ein Kaminfeuer brennt. Dem kann ich -zumindest heute- ehrlich gesagt nicht so richtig zustimmen. Irgendwie geht mir der penetrante Torfgeruch auf den Sack.

(Da ich irgendwann aufgehört habe jedes Guinness zu zählen, erspare ich mir jetzt die detaillierte Dokumentation der nächsten gut drei Stunden)

00:16 Uhr, Husti schmeißt das Handtuch.

01:00 Uhr, sowas war echt nicht eigeplant. Es gibt's KEIN Guinness mehr 

01:16 Uhr, Quaddel und Dieter verabschieden sich.

01:30 Uhr, zusammen mit Olli & Co. machen wir  P1 und ich uns auf den Heimweg. Wir wollen noch alle gemeinsam auf der Kilkenny einen 'nehmen'.

01:40 Uhr, ich gehe kurz an Bord unserer Waterford um meine Lunten zu holen. Dieter ist noch wach, der kann nicht schlafen, wie er sagt. Ansonsten herrscht hier Totenstille auf'm Boot.

01:42 Uhr, wir sitzen bei Olli an Bord. Die haben es irgendwie gepackt dem Wirt vom Donnellans noch 'ne Pulle Powers abzukaufen. Ich habe allerdings das untrügliche Gefühl, daß die nicht lange halten wird.

02:24 Uhr, P1 und ich machen uns auf den 'Heimweg'. Zum Glück haben wir's nicht allzu weit.

02:26 Uhr, unser Boot ist verschlossen. Diese Ar....  (Weitere Details möchte ich aus Daten- und Jugendschutzgründen hier nicht erwähnen. Laut diverser -noch nicht bewiesener- Aussagen sollen angeblich sogar 'beleidigende' Worte gefallen sein)

02:32 Uhr, Dieter gibt als erster nach und öffnet von innen die Verriegelung. (Soweit ich mich entsinne, ist P1 gleich durchmarschiert in Richtung Koje. Ich selber habe angeblich noch eine Fressattacke gehabt. Zumindest hat mir das der Smutje am nächsten Tag eingeredet. Er hätte das an den klassischen Bissspuren am Käse erkannt.)

??:?? Uhr, Licht aus!



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