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» Tag4 « 04. Mai 2016
Belturbet - Ballinamore
 


08:30 Uhr, die Heizung startet. Vom Wetter her sieht es nicht gerade gut aus. Es ist bedeckt, und ziemlicher Wind weht auch wieder. Getreu der Devise, man solle immer das Positive in allen Dingen sehen, freue ich mich aber, daß es nicht regnet.

08:36 Uhr, P1 scheint schon mal in die richtige Richtung gedacht zu haben. Der macht sich fertig um Baguetten zu besorgen. Guuuuter Mann!! 

09:00 Uhr, es gibt 'Gedeck-1'. Heute sogar mit frischen Baguetten aus dem Backautomaten vom Supermarkt.

09:14 Uhr, das Heringsheckerle war wieder ziemlich ölig. Eigentlich bräuchte ich ja nicht mehr schreiben was die Folge davon ist. Der Ordnung halber und den Statistikern zuliebe, tue ich's aber doch. Die Bordapotheke wird um weitere fünf 'Einheiten' erleichtert.

09:20 Uhr, Dieter hat unseren Wassertank mit dem dafür vorgesehenem Hahn am Anleger verkabelt. Während das Füllvorganges will er gleich noch den Müll entsorgen. Leider scheitert diese Unternehmung an den fehlenden Mülltonnen.





 Der lange Weg zurück

09:58 Uhr, der Wassertank ist gefüllt aber der Müll immer noch nicht entsorgt. Egal, wir starten auch mit Müll an Bord. Ab heute geht es wieder Richtung Süden. Das Etappenziel ist Ballinamore 

10:02Uhr, Dieter sitzt schon wieder mit der Angel im Anschlag auf seinem Platz. Der scheint dieses Jahr nicht zu bremsen zu sein.

10:10 Uhr, mittlerweile haben sich auch Quaddel und P1 mit ihren Fanggeräten dazugesellt.

10:26 Uhr, nachdem P1 wieder einen Hänger hatte, packt er frustriert die Angel weg. "Das ist nicht mein Sport !".

10:34 Uhr, kurz nach Foalies Cut , "Ein U-Berg täte jetzt bestimmt gut, oder ?". P1 hat sofort verstanden und setzt die Idee um. Bisher spielt er seine Praktikantenrolle richtig gut. Bei gewissen Feinheiten wäre zwar noch Luft nach oben, aber im Großen und Ganzen gibt es eigentlich kaum etwas zu beanstanden.

10:52 Uhr, das Wetter wird immer beschissener. Wind und Regen nehmen kontinuierlich zu. Das scheint auch dem Smutje nicht verborgen geblieben zu sein. P1 bringt mir in seinem Namen einen Grog, oder sagen wir einen Tee mit 'Geschmack'. Das klingt nicht so versoffen.

11:50 Uhr, Coraquill  (Lock 1), der Wind hat sich gelegt und die Sonne ist auch rausgekommen. Vor uns liegt ein größeres Boot mit einem Dingi hinten dran. Das liegt so ungünstig am Heck, daß das Kühlwasser vom Bootsdiesel genau da rein gepumpt wird.

11:56 Uhr, Dieter hat eine Mülltonne direkt oben an Zugang zur Schleuse entdeckt und fragt ob die 'öffentlich' ist. An dem Ding ist ein Aufkleber mit dem Hinweis seinen Müll mit 'nach Hause' zu nehmen. Da wir unseren Müll schlecht mit nach Leipzig nehmen können und außerdem noch ein IWA Aufkleber dran ist, gehe ich davon aus, daß wir als Bootstouristen hier unseren Müll deponieren dürfen. 





 Fundkappen und schwarze Schnitzel

11:58 Uhr, als ich oben von der Brücke zurück zum Boot laufe, bin ich für einen Moment etwas geschockt. Da liegt doch mitten auf dem Weg eine U-Kappe. Wie die wohl hier her kommt? Zur Sicherheit nehme ich die mal an mich. Da muss ich erst mal 'ne Nacht drüber schlafen. Dann entscheide ich, ob ich das beim nächsten Gruppengespräch  Jour fixe auf die Tagesordnung  To-do-List setze. Irgendwie muss dieser unerhörte Vorfall schließlich geklärt werden.

13:00 Uhr, Ballyconnell  (Lock 2)

14:06 Uhr, P1 bringt mir ein Guinness

14:18 Uhr, Skelan  (Lock 3)

16:06 Uhr, Aghoo  (Lock 4) So richtig weiß das Wetter scheinbar nicht was es will. Da ist irgendwie 'ne Mischung aus schön werden 'sollen' aber beschissen bleiben 'wollen', oder so ähnlich.

16:38 Uhr, Ardrum  (Lock 5)

16:50 Uhr, der Smutje persönlich bringt mir noch eins von den 'gehaltvollen' Heißgetränken hoch auf die FlyBridge und betont dabei, daß ich der Einzige bin, der sowas bekommt. 

16:54 Uhr, Ballinamore  (Lock 6)

17:10 Uhr, wir haben in Ballinamore angelegt  Die Kilkenny ist schon da, aber keiner an Bord. Ich schätze, die werden Abendbrot 'essen' sein.

17:14 Uhr, der Smutje hat heute Steak mit Mischgemüse im Angebot. Irgendwie muss es aber Probleme mit dem Timing gegeben haben. Rein optisch gehen die Steaks eher in Richtung zu lange gebratener Schnitzel. Aber mir soll's egal sein, ich mag's sowieso lieber wenn die Dinger etwas besser durchgebraten sind. Bei mir müssen die nicht rot aussehen und Blut muss da auch nicht rauslaufen.

17:28 Uhr, man sagt zwar "Das Auge isst mit", aber mir hat's auch so geschmeckt. Ein U-Berg muss jetzt aber trotzdem sein.

17:56 Uhr, Quaddel und P1 verziehen sich in die Schlafgemächer.

19:44 Uhr, da der gestrige 'Heimabend' weitestgehend im Sitzen verbracht wurde, ist heute Körperertüchtigung angesagt. Es steht also mal wieder ein Abendspaziergang auf dem Plan. Die Länge sowie Dauer wird operativ und nach Lage der Dinge entschieden. 
Dieter hat keinen Bock auf Guinness oder ähnliche Genussmittel. So richtig gut sieht der aber auch nicht aus. Der braucht sicher mal 'ne 'Auszeit'. Als wir von Bord gehen, ermahne ich in noch bezüglich der Bordapotheke. "Und denk dran Dieter, die sind gezählt !". Er meint nur:"Ich brauch sowas heute nicht mehr ".





 Schachlikspieße und verdächtige Hüte

19:52 Uhr, der Smutje hat überraschend festgestellt, daß noch das nötige Equipment für die Hechtspieße fehlt. Deshalb sind wir im Super Value  auf der Suche nach Schaschlikspießen. Diesmal kennt die Schmierscheibe leider kein entsprechendes englisches Wort dafür. P1 versucht sein Glück mit "barbeque spears" bei einer Supermarkt Mitarbeiterin. Die verweist uns an ein 'Haushaltwarenregal' im gegenüberliegenden Gang.
Hmmh, ich würde das eher als Zahnstocher definieren. Mit Schaschlik- oder Grillspießen hat das definitiv nichts zu tun.

19:54 Uhr, irgendwer hat sie entdeckt. "bamboo skewer". Die gibt's sogar in unterschiedlichen Größen und Längen. Somit wäre diese Aufgabe auch gelöst. 

20:00 Uhr, der Pub gegenüber vom Supermarkt hat (noch) geschlossen. Scheiße, da wird's wohl doch ein längerer Spaziergang.

20:02 Uhr, am nächsten 'Pup' fällt mir auf, daß da kein Guinness- sondern ein Heinekenschild hängt. Da hab ich sofort ein ungutes Gefühl. Als ich dann im Schaufenster noch zwei pinkfarbene 'Cowboyhüte' entdecke, setzt sich bei mir schlagartig der 'Selbsterhaltungstrieb' durch. "Ihr könnt machen was ihr wollt ", bringe ich meine schweren Bedenken gegen dieses 'Etablissement' zu Gehör. "Ich gehe hier auf keinen Fall rein !". 

20:04 Uhr, genau gegenüber von den pinkfarbenen Hüten, im Jackie's  "The Lakeland Bar". P1 steht am Tresen und ordert 4 Guinness.

21:04 Uhr, jetzt sind's nur noch zwei Guinness. Der Bauleiter kneift mal wieder planmäßig nach der ersten Runde, und P1 zieht sich ein "Carlsberg" rein. Ansonsten ist er wieder mit seiner Schmierscheibe beschäftigt. Eigentlich ist er das immer. Selbst beim Schleusen hat er ständig das Teil mit. Ich wüsste gar nicht, was ich da ständig gucken, schreiben oder lesen soll. Kann aber auch sein, daß ich einfach zu alt dafür bin.

21:36 Uhr, so richtig läuft's nicht mehr. Ich habe den Eindruck bei meiner Crew ist irgendwie die Luft raus. Ich selber würde ja gerne noch ein Gläschen von dem schwarzen 'Zeug' trinken. Aber so ganz alleine macht's keinen Spaß, und blöd sieht's auch aus, wenn man als einziger ein Bier auf dem Tisch stehen hat.

21:50 Uhr, wir befinden auf dem Rückweg. Für spätere Rückfragen oder Beweisanforderungen mache ich prophylaktisch mal noch ein Foto von dem Etablissement mit den pinkfarbenen Hüten.

22:04 Uhr, wieder an Bord. Die Kilkenny ist immer noch -oder schon wieder?- dunkel. Da ist kein Mensch an Bord.

22:16 Uhr, Quaddel gibt mir zwei U-Kappen. "Ach, wo sind die denn her, hast Du dich heimlich in der Bordapotheke bedient ?". "Nee, die sind von Dieter ", meint er.
Aha, von wegen der braucht das heute nicht mehr. Das zeugt ganz klar von Charakterschwäche. Man könnte ihn schon fast als 'Rückfalltäter' bezeichnen. Obwohl, wenn ich mir die aktuelle Auswahl an noch vorhandenen Destillaten anschaue, kann ich's irgendwie verstehen. Da kann so ein U-Berg schon mal als eine Art Notfalllösung herangezogen werden. 

22:26 Uhr, apropos Notfall. "Leute, ist euch klar, daß wir außer der Pulle "Glen Else" und dem winzigen Schluck Diplomatico, der gestern Abend extra für Quaddel aufgespart wurde, nichts mehr zu trinken haben ?".
"Den kannst Du gerne trinken, wenn Du möchtest ", ist der Kommentar von Quaddel. Um ehrlich zu sein, ich hatte auf eine Antwort dieser Art gesetzt.

22:28 Uhr, anstandshalber und in der Hoffnung von allen Beteiligten ein klares nein zu erhalten, frage ich in die Runde ob noch weiterer Bedarf besteht. Leider hab ich nur Quaddel und P1 auf meiner Seite. Der Bauleiter signalisiert mir kopfnickend seine Zustimmung und unterstreicht dies noch mit:"Gerne, ich würde gerne noch einen nehmen, wenn's geht ".

22:32 Uhr, zum Glück ist die Flasche nicht aus Klarglas so daß wir uns gestern -was den Rest-Füllstand anbelangt- irgendwie getäuscht hatten. Es reicht noch locker um zwei Gläser gut zu füllen.
Um trotzdem ganz sicher zu sein, daß auch nicht der Kleinste Rest dieses hervorragend schmeckenden Rums im Flaschencontainer landet, positioniere ich die 'leere' Flasche zur Sicherheit nochmal in der 'Sammelstellung'.

22:38 Uhr, die temporäre Neupositionierung der Flasche hat sich tatsächlich gelohnt. Gut, die sich unterhalb vom Flaschenhals gesammelte 'Restmenge' würde jetzt keinen vom Hocker hauen oder gar die 0,8 Promille Grenze sprengen, aber die Zunge wird nochmal nass davon. 

22.40 Uhr, Licht aus!



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