Mehr Infos unter
www.okhome.de
28. Mai 2014
Dromod - Kilglass

07:44 Uhr, Wieder rammelt irgend so ein Arschloch zu nachtschlafender zeit durchs Boot. Ich hätte es wissen müssen. Die Sensibilisierung von gestern war völlig sinnlos. Das war sozusagen:" Perlen vor die Säue werfen", oder so ähnlich. Ich glaube, ich muss meine am Montag gefasste Meinung revidieren. Das ist weder Inkontinenz, Hyperaktivität oder sonst eine Kombination. Das ist schlicht und einfach Altersboshaftigkeit.

07:48 Uhr, Diese Drecksheizung läuft schon wieder. Gerade eben hat der Brenner gezündet und nervt mit diesem hochfrequenten Geräusch. 

08:36 Uhr, Das Wetter sieht wieder gut aus. Viel Sonne, nur leichte Wolken, kein Wind und angenehme Temperatur. Deshalb verstehe ich erst recht nicht, wieso da mitten in der Nacht die Heizung gestartet werden muss. Hoffentlich werde ich im Alter nicht auch so.

08:48 Uhr, Der Kaffe und die Eier sind fertig, nur die Baguetten fehlen noch. Ich gehe davon aus, daß die auch noch eine Weile fehlen werden. Der Smutje guckt schon nervös auf die Uhr. Dabei hatte ich gestern extra für den Teil der Crew der dem Englischen nicht mächtig ist, also für Quaddel, in deutscher Sprache zusammengefasst, daß der Baguettenladen erst um 09:00 Uhr öffnet und deshalb jede vorher terminierte Tätigkeit sinnlos ist. Allerdings hab ich nicht mit einer so hartnäckigen 'Beratungsresistenz' gerechnet.

09:06 Uhr, Quaddel kommt mit den Baguetten. Die sind aktuell das Wärmste auf dem Tisch. Der Kaffee und die Eier sind höchstens noch 'handwarm'. Aber bei so viel Ignoranz, was zeitliche Vorgaben betrifft, muss man einfach damit leben. Ich verkneife mir allerdings jeglichen Kommentar.

09:20 Uhr, Der allmorgendliche U-Berg ist an der Reihe.

09:30 Uhr, Dieter füllt die Wassertanks, Holger und Quaddel haben Küchendienst und der Smutje hat sich ins Bauleiterklo verzogen.

 Seehechte und Maikäfer

10:02 Uhr, Die vierte Etappe hat begonnen. Tagesziel für heute ist Kilglass. Da das von der Entfernung her eine sehr kurze Strecke ist, haben wir alle Zeit der Welt. Die Sonne gibt wieder ihr Bestes. Für mich als bekennendes 'Nachtschattengewächs' ist das fast schon wieder zu viel des Guten.

10:08 Uhr, "Gestern gab's 10:04 Uhr das 1. Guinness! ". Dieter fragt mich wie spät es denn jetzt ist. "Acht nach Zehn! ", antworte ich. "Da sind wir ja nur leicht drüber ", meint er.

10:10 Uhr, Dieter lässt fünf Guinness ein.

10:12 Uhr, Bevor Holger mir wieder auf'n Sack geht, gebe ich schon mitten auf dem "Lough Bofin" die Angeln frei und gehe auf 1000 rpm. Wie schon gesagt, wir haben heute alle Zeit der Welt.

10:14 Uhr, Halt Hecht 
Wenn ich ehrlich bin, hätte ich hier mitten auf dem See mit Allem gerechnet aber nicht mit 'nem Hecht. Allerdings könnte hier und heute die Legende vom sagenumwobenen 'Seehecht' zur Realität werden. 

10:18 Uhr, Naja, Hecht war bissel übertrieben, deshalb gibt's auch keinen Whiskey. Aber immerhin, er war an Bord. Mittlerweile schwimmt er allerdings wieder in seiner vertrauten Umgebung.

10:52 Uhr, Wir fahren in die Carnadoe Waters ein. Für mich eines der schönsten Reviere im Bereich von Shannon und Erne bzw. Lough Erne.

11:00 Uhr, Vor uns liegt die Carnadoe Bridge. Die Airdraft zeigt genau 3,50 m, was im Prinzip kein Problem darstellt. Allerdings handelt es sich hier um eine Rund- oder Bogenbrücke. Da beziehen sich die 3,50 auf den höchsten Punkt in der Mitte. Weiter links oder rechts von der Mitte wird es dann entsprechend niedriger. Erschwerend kommt noch hinzu, daß die etwas schräg über den Fluss geht. Da muss man einen leichten Bogen fahren um die genau im 90° Winkel zu treffen.

11:02 Uhr, Genau mittig und im rechten Winkel 'schiebe' ich unser Boot durch die Brücke. In der Mitte ist dicke Platz, aber links und rechts an der kleinen Reling von der Flybridge ist's arschknapp. Wenn man da leicht außermittig oder schräg fährt, kann man die Kaution für's Boot abschreiben.

11:12 Uhr, Es herrscht absolute Windstille und die Sonne brennt erbarmungslos.

11:20 Uhr, Dieter bringt Guinness aus der Kühlung. "Für mich bitte nur 'nen kleinen Schluck ", sage ich. Erstens bin ich noch im Dienst und zweitens geht das bei den Temperaturen ohne Umwege direkt bis hoch in den Hauptrechner.

11:32 Uhr, Wir sind im Grange Lough. Hechttechnisch läuft nichts mehr. Ich schätze mal den Fischen ist es auch zu heiß. Die haben sich irgendwo weitab der gängigen 'Touristenruten' in den Schatten gelegt.

11:50 Uhr, Dieter bringt mir 'ne Brühe mit Ei und Lauchzwiebeln. Normalerweise kommt das ja immer gut und schmeckt auch lecker. Aber bei den Temperaturen treibt's einem erst Recht die Schweißperlen auf die Stirn.

11:52 Uhr, Endlich schiebt sich eine kleine Wolke vor die Sonne. Eine gute Gelegenheit die immer noch recht heiße Brühe auszutrinken und mit 'nem Guinness nachzuspülen.

12:04 Uhr, Das Ende vom Grange Lough ist erreicht. Eigentlich hatte ich geplant hier mal kurz anzulegen und im "Silver El" evtl. ein oder auch zwei Guinness als eine Art Aperitif vor dem Mittagessen zu genießen. Aber irgendwie sehe ich die Einfahrt nicht. Selbst mit dem Fernglas kann ich außer Schilf nichts entdecken was auf einen Anleger bzw. eine Zufahrt zu diesem hindeutet.

12:08 Uhr, Mittlerweile hab ich das Boot gewendet und Kurs auf Kilglass aufgenommen. Momentan geht ein leichtes Lüftchen und schafft, zumindest für mich, etwas Erleichterung.

12.38 Uhr, Wir befinden uns in der Ausfahrt vom Grange Lough. Ich mache gerade eine Videoaufnahme als es hinter mir plötzlich einen lauten Knall gibt. Als ich mich erschrocken rumdrehe, liegt Quaddel wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Irgendwie scheint der Stapelsessel aus Plastik, auf dem er eben noch locker und entspannt gesessen hat, das Zeitliche gesegnet zu haben. Gut, wenn er gerade einen kapitalen Hecht an der Angel gehabt hätte, dann hätte man davon ausgehen können, das lag am plötzlichen Zusatzgewicht. Aber so, ohne irgendwas zu tun außer atmen und still dasitzen? Da drängt sich doch zwangsläufig der Verdacht auf, Quaddel leidet ganz leicht an Übergewicht. 
Egal was die Ursache war, wichtig ist, daß er sich nichts getan hat. Wenn ich bedenke, daß genau hinter ihm sein ganzes Fischfangequipment liegt inklusive der ekeligen Wiedehaken die sich an den Wobblern befinden, dann hätte das richtig böse ausgehen können.

 Hitzestaus und Soßenpullen

12:46 Uhr, Vor uns liegt der "Carrigeen Cut". Da ist ein schmaler Verbindungskanal zwischen Black Lough und Kilglass Lough. Da es hier ziemlich flach ist und es jede Menge Wasserpflanzen gibt, gebe ich Anweisung die Angeln einzuholen.

13:16 Uhr, Das Kombüsenentlüftungsrohr teilt mir in seiner bekannten Art mit, daß sich das Mittagessen kurz vor der Fertigstellung befindet.

13:26 Uhr, Unser Boot ist das einzige welches hier in Kilglass festgemacht hat. Daß dieser idyllisch gelegene Anleger überlaufen ist, kann man beim besten Willen nicht behaupten.
Die Sonne brennt weiterhin erbarmungslos vom Himmel, es geht kein Gramm Wind. Geplant war eigentlich auf dem Sonnendeck zu speisen. Mir ist das allerdings viel zu heiß. "Ihr könnt gerne draußen essen ", werfe ich ein, "aber ich gehe definitiv unter Deck. Sonst kollabiere ich hier! ". Holger stimmt mir zu und selbst der Smutje meint, daß das eine gute Entscheidung ist.

13:34 Uhr, Herrlich, unter Deck ist Schatten und es geht sogar ein leichter Luftzug. Als ich gerade anfange diesen Zustand zu genießen, werde ich jäh zurück auf den Boden zurückgeholt. "Kann mal einer die Tür zuschieben, es zieht hier fürchterlich!".  Also in meinen Augen ist Holger krank, anders kann ich mir das nicht erklären. Selbst Quaddel, der amtierender Oberheizer hier an Bord ist, legt Protest ein. Und wie ich gesehen habe, hat auch der Smutje unten in der Kombüse die Augenverdreht. Also bleibt alle wie gehabt. Schatten und ein leichtes Lüftchen.

13:40 Uhr, Mir treibt es den Speichel aus allen Drüsen. Aus der Kombüse kommt ein herrlicher Geruch. Diesmal ist es kein geräucherter Speck oder Schinken der in der Pfanne brutzelt. Nein, heute gibt es Lende. Dazu serviert der Smutje noch eine Flasche Rotwein "Willow Hill". Wie bei Rotwein üblich, ist der schon eingeschenkt um 'atmen' zu können. Das macht man so, hat der Smutje gesagt.

13:50 Uhr, Es gibt Lende mit Champignons und Bratkartoffeln. Einfach lecker! Der Smutje erfindet sich jeden Tag neu. Da könnte man direkt mal über 'ne 'Sieben Sterne' Kochmütze nachdenken.

14:20 Uhr, Das Mittagsmal war lecker. Allerdings spannt jetzt die Hose in der Bauchgegend. Da hilft bestimmt ein U-Berg. Holger hat die Situation richtig erkannt und greift ins U-Fach.

14:26 Uhr, Holger meint:" Theoretisch könnte man noch 'ne zweite Flasche Rotwein trinken. Ich habe mich gerade an den Geschmack gewöhnt ".

14:28 Uhr, Der Smutje gibt die 'SoßenpulleSoßenpulle
Die Flasche Rotwein, die laut Planung vom Smutje für die "Soße" vorgesehen war.
 
' frei. Es handelt sich um eine Flasche "Vina Albali". Der Rotwein läuft jetzt rein wie Öl und ist 'ne willkommene Abwechslung zum gewohnten Pint mit dem'schwarzem Gold'.
Spätestens jetzt stellt sich aber die Frage, auf welches geplante Gericht mit 'Rotweinsoße' wir daducrh verzichten müssen 

15:00 Uhr, Husti stellt seinen U-Berg hinter sich auf die Ablage. "Ich trinke nicht durcheinander! ".

15:06 Uhr, Der Rotwein ist alle.

15:14 Uhr, Ordnung muss sein! Jetzt noch 'nen winzigen Schluck Rum als Absacker. Zumindest farblich passt der besser zum Rotwein als Whiskey.

15:36 Uhr, Es wird ein allgemeiner Mittagsschlaf ausgerufen.
Mir selber ist es irgendwie nicht wie schlafen. Das ist viel zu warm und müde bin ich eigentlich auch nicht. Ich nutze die Zeit um die obligatorischen Urlaubsgrüße in Form von Postkarten abzuarbeiten und dem Körper eine Dusche zu gönnen. Diesmal schraube ich aber den Deckel vom Duschgel außerhalb der Nasszelle ab. 

 Füllstände und Gewaltmärsche

15:58 Uhr, Als ich mir so die Füllstandsanzeige vom Papierspender in meiner Nasszelle anschaue fällt auf, daß der Klopapierverbrauch dieses Jahr extrem hoch ist. Gut, wenn Grube mit ist, liegt der Verbrauch im Schnitt bei drei Packungen. Aber in den Jahren als ich allein war, hab ich immer genau eine Packung pro Tour verbraucht. Selbst 2012 als Meise mit war, musste ich den Spender nicht nachfüllen. Das lag allerdings daran, daß Meise immer 'extern' kacken war. 
Wir haben jetzt die Hälfte der Tour hinter uns. Laut Statistik sollte der Spender also noch zu ca. 50% befüllt sein. Großzügig geschätzt würde ich mal sagen, der aktuelle Stand liegt bei höchstens noch 25%. Ich glaube, ich muss mal ein klärendes Gespräch mit dem Bauleiter führen. Den hab ich ja, wie bereits am Tag-1 erwähnt, schon mehrfach beim 'Fremdgehen' erwischt.

16:24 Uhr, Husti kommt aus seiner Koje und hat ein leicht wutverzerrtes Gesicht. "An Schlaf ist hier beim besten Willen nicht zu denken. Quaddel schnarcht wie ein Wahnsinniger, und das in jeder Stellung ".

16:34 Uhr, Der Smutje setzt Kaffeewasser an.

16:52 Uhr, Mittlerweile sitzt die komplette Crew am Kaffeetisch. Auf Hustis bösen Blick hat Quaddel nur eine Antwort:"Also ich habe einwandfrei geschlafen! ".

17:10 Uhr, Um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen, gibt es einen "Diplomatico".

17:20 Uhr, Dieter kippt sich wieder Zucker ins Guinness.

17:36 Uhr, Der Rum ist alle!

18:12 Uhr, Mehr aus Verzweiflung als aus Durst, macht eine Flasche Wasser die Runde.

18:36 Uhr, Es steht der obligatorische Hafenrundgang an. Wobei hier am Anleger von Kilglass von Hafen zu reden, das ist mehr als übertrieben. Aber irgendeinen Namen muss man der Aktion schließlich geben, und etwas Körperertüchtigung tut auch gut.

18:38 Uhr, Immerhin haben wir es bis zu den 'Picknickbänken' die hier am Anleger stehen geschafft. Zum Glück hatte ich prophylaktisch meinen Flachmann eingesteckt. Der kommt jetzt, nach so einem 'Gewaltmarsch', zum Einsatz.

 Penisverlängerungen und Whiskeyseminare

18.46 Uhr, Obwohl der Anleger hier ziemlich abgelegen ist, muss der bei Insidern sehr beliebt sein. Es kommen immer mehr scheinbar gut betuchte Iren mit immer dickeren Autos. Die haben alle eins gemeinsam, nämlich einen Hänger mit 'nem fetten 'Männerspielzeug' hinten dran. So werden nach und nach immer größere Jetskis sowie kleine Speedboote ins Wasser gelassen.
Außer uns alten Säcken gibt es hier eigentlich keinerlei Publikum. Von irgendwelchen Damen, vor denen 'Mann' diese 'Penisverlängerungen' demonstrieren muss, ganz zu schweigen. Scheißegal, der Gasgriff muss einfach bis Anschlag gedreht werden. Hauptsache das Teil kreischt wie 'ne Kreissäge und die Heckwelle lässt die Boote am Anleger schön schaukeln. Nur gut, daß der Smutje momentan festen Boden unter den Füßen bzw. die Picknickbank unterm Arsch hat. Wenn der jetzt an Bord wäre, würde ihm garantiert wieder der Angstschweiß auf der Stirn stehen.

19:34 Uhr, Wir sind wieder an Bord. Der Smutje bereitet unten in der Kombüse das Abendbrot vor. Laut Plan stehen heute 'Karli'sKarli's
Die Kurzform von "Karlsbader Schnitte".
Für Leser aus den alt Bundesländern:
Das ist "Toast Hawai" aber ohne Ananas.
 
' auf dem Zettel.

19:48 Uhr, Mit Erschrecken muss ich feststellen, daß der U-Berg langsam aber sicher zu Ende geht. Eine sofortige Prüfung ergibt den beängstigenden Bestand von nur noch 20 Flaschen. Hier muss hart gegengesteuert werden. Ich entscheide mich für eine sofortige Rationierung der Bestände. Bei aktuell 20 Stück ergeben sich vier U-Rationen zu je fünf Flaschen. Auf die verbleibenden Tage bedeutet das, wir haben noch genau zwei Frühstücks- und zwei Mittagsrunden. Ich glaube, ich weiß wieso wir nur noch so wenig haben. Grube ist nicht mit und somit fehlt dessen 12'er Packung. 

19:58 Uhr, Der Smutje serviert Karlis. Etwas ungewohnt ist die Tatsache, daß auf dem Tisch nur fünf Guinness stehen und kein einziger U-Berg. Aber dafür ist ja für heute Abend noch das Whiskeyseminar angesagt.

20:46 Uhr, Da es ja bekannter weise in Kilglass weit und breit keinen Pup gibt, standen für heute sowieso ein 'HeimabendHeimabend
Den Abend daheim, also an Bord verbringen.
 
' und das erwähnte Whiskeyseminar auf dem Plan.

Während draußen die langsam untergehende Sonne ein fantastisches Fotolich zaubert, steht an Bord eine Flasche "Connemara" Whiskey auf dem Tisch. Unsere fünf Whiskeygläser sind vorsorglich schon in einer Reihe aufgestellt. Quaddel, der die Pulle mitgebracht hat, greift sich die Flasche und zelebriert die 'Entkorkung'. Er riecht dran und lässt auch den Smutje eine Briese durch die Nase ziehen. Die beiden Ü-60'er sind, oder tun zumindest so, völlig verzückt. Quaddel sagt:"Den kann ich euch gar nicht antun, der ist zu torfig ". Der Smutje dagegen meint:"Der ist 'zornig', der schmeckt bestimmt vom feinsten! ". Spätestens jetzt weiß ich, der schmeckt beschissen. Wenn der Smutje sagt, daß etwas klasse riecht, dann bedeutet das immer höchste Gefahr für die Geschmacksnerven. Ich denke da nur an den abartigen 'KäseKäse
Siehe Tourtagebuck-2013
Kapitel: Tag-3  > 19:10 Uhr
 
' vom letzten Jahr. 

20:48 Uhr, Für Holger, der sich vorsorglich nur 1 cl hatte einschenken lassen sowie für Dieter und mich ist das Whiskeyseminar (vorläufig) zu Ende! Das soll irischer Whiskey sein? Der ist ja stärker getorft als Schottischer Whisky. Das ist ja so als wenn man direkt ein Stück Torf im Mund hat.

21:20 Uhr, Wesentlich spektakulärer als der Whiskeygeschmack ist der Sonnenuntergang, den wir heute genießen dürfen. Um so bedauerlicher ist der gestrige Absturz meines Fotoapparates. So kann ich diese herrliche Stimmung leider nur 'notdürftig' mit der Fotofunktion meiner Videokamera festhalten. Naja, den Rest muss dann halt die Bildbearbeitungssoftware erledigen.

22:06 Uhr, Obwohl die beiden Ü-60'er immer noch versuchen uns die heile Welt der 'Geschmacksexperten' vorzugaukeln, verläuft das Whiskeyseminar äußerst schleppend. Holger hat die eigentlich für morgen geplante Flasche Jameson geöffnet. Das ist endlich mal wieder ein angenehmer Geschmack.

22:12 Uhr, Holger geht schlafen.

22:24 Uhr, Der Smutje geht schlafen

22:40 Uhr, Dieter geht schlafen. Jetzt bin ich mit Quaddel allein. "Einer geht noch, oder? ".

22:50 Uhr, Von hinten kommen Geräusche wie aus 'nem Sägewerk. Ich versuche zu lokalisieren ob das aus der Kabine von Holger & Dieter kommt oder aus der Ecke wo die grauen Panther schlafen. Ich kann aber beim besten Willen nicht genau feststellen woher das nun genau kommt. Im Prinzip dröhnt der komplette Heckbereich. Scheinbar schnarchen die alle synchron.

23:00 Uhr, Das Phänomen hatte ich vor längerer Zeit schon mal festgestellt. Von dem Torfzeug schmeckt der erste immer beschissen. Wenn man sich dann irgendwann mal überwunden hat und noch einen und noch einen und noch einen trinkt, dann fängt der plötzlich an zu schmecken. Das kann allerdings auch daran liegen, daß durch den Alkohol die Hemmschwelle überwunden oder der Geschmacksnerv gelähmt ist.
"Der Fünfte hat jetzt richtig gut geschmeckt! ", sage ich zu Quaddel. Plötzlich haut der den Korken in die Flasche und stellt die weit hinter sich auf die Ablage. Ob das jetzt reiner Geiz ist, oder er nur Angst um den restlichen Inhalt der Pulle hat, entzieht sich meiner Kenntnis. 

23:02 Uhr, Mit der Frage:"Das war's jetzt, oder  ", bringe ich meine Verägerung akustisch zur Geltung. Keine Antwort ….
 


zurück
 
Gute Nacht!

***

weiter