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31. Mai 2014
Carrick On Shannon - Leipzig

07:24 Uhr, Es sind erste Schritte zu hören. Wie mir das Pumpgeräusch verrät, scheint da aber nur jemand beim Wasserlassen gewesen zu sein.

07:56 Uhr, Die Heizung läuft noch gar nicht? Das wundert mich jetzt schon etwas.

08:10 Uhr, Husti bringt mir meinen Anteil vom Restgeld aus der Gruppenkasse. Das sind immerhin noch über 20 Euro. Im Prinzip ist das 'ne gute Flasche Whiskey die ich mir davon noch leisten könnte.

08:18 Uhr, Das Kaffeewasser kocht und der Frühstückstisch ist bereits gedeckt. Allerdings sieht der im Gegensatz zu den vergangenen Tagen sehr spartanisch aus. Das liegt wohl in der Hautsache am fehlenden U-Berg.

08:22 Uhr, Heute gibt's Frühstück ohne Eier und ohne Baguetten. Dafür liegen Schwarzbrot, Schinken, Griebenfett und noch diverse Restbestände an Wurst und Käse auf dem Tisch.

08:38 Uhr, Das Frühstück war wie immer sehr 'gehaltvoll', soweit die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, wir haben keinen U-Berg mehr.

08:54 Uhr, Dieter hat einen Gepäckkarren besorgt und räumt die Reisetaschen vom Boot. Somit somit ist schon mal für einen altersgerechten Transports unseres Reisegepäcks gesorgt. Nicht das am Ende noch der Abreisetag mit körperlicher Anstrengung beginnt. Das würde den ganzen 'Erholungseffekt' der letzten sechs Tage mit einem Schlag zunichte machen. 

09:14 Uhr, Wir sitzen oben vor'm Office und genehmigen uns einen Automatenkaffee. Eigentlich ist das Wetter viel zu schön um nach Hause zu fahren.

 Die Abreise

09:38 Uhr, Der Bus kommt. Husti steht das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Die erste Reihe ist bereits mit Leuten besetzt. Zumindest gilt das für die Seite, wo er immer sitzen möchte. Da bleibt leider nur der Platz hinterm Fahrer. Das ist zwar auch 'erste Reihe' aber hier hat er keine frei Sicht nach vorne.

09:50 Uhr, Zehn Minuten vor der geplanten Abfahrtszeit geht's los.

12:06 Uhr, Der Bus hält am Airport Dublin. Die reichlich zwei Stunden Fahrt verliefen ohne Zwischenfall und ohne Busflasche ziemlich unspektakulär.

12:30 Uhr, Wir haben es uns im "Alcock & Brown" gemütlich gemacht. Hier wollen bzw. müssen wir die gut vier Stunden Zeit bis zum Check-in verbringen. Während Husti damit beschäftigt ist alle weiblichen Gäste die hier rumsitzen zu checken, mischt Holger schon die Skatkarten. Mir selber ist Skat irgendwie zu anstrengend. Ich geh mir mal bissel die Füße vertreten.

13:16 Uhr, Der Smutje packt die Pakete mit den 'Wegebemm' aus.

14:00 Uhr, Am Tisch schräg gegenüber von uns platziert sich eine ganze Gruppe Blondinen. Hustis Augen haben jetzt 'ne Hochleistungsschicht. Der hat morgen bestimmt Muskelkater am Hals und Nacken. Ich möchte wetten er hat die Mädels schon gescannt, vermessen, katalogisiert und in seiner Datenbank abgelegt. 

14.40 Uhr, Für glatte 5.- € hab ich mir 'nen Kaffe und einen Muffin geleistet. Der Kaffee schmeckt recht ordentlich während der Muffin ziemlich trocken ist.

 Herzkasper und Billigflieger

15:30 Uhr, Wir stehen am Check-in Bereich und haben sofort die Schnauze voll. Hier stehen gefühlte Fünfhundert Leute. Wie ich den Anzeigen entnehme, wird hier neben unserer Maschine nach Frankfurt auch noch eine Zweite nach München abgefertigt. Und dann nur zwei Schalter pro Flug für die Gepäckabgabe geöffnet. Aber was noch viel schlimmer ist, wir müssen wieder an diesen Drecksautomaten einchecken. Wenn ich da an letztes Jahr denke, steigt mir beim bloßen Anblick der Dinger schon wieder der Puls. 

15:56 Uhr, Ich lege meinen Pass auf den Scanner und tippe die Flugnummer ein. Mein Name erscheint im Display und ich sitze wie gewünscht am Fenster. Na bitte geht doch ganz einfach. Jetzt der spannende Moment wo in der Regel das Unheil seinen Lauf nimmt. Ich wähle die Option "Mitreisende hinzufügen" und lege Holgers Ausweis auf den Scanner. Plötzlich steht da Hustis Name im Display und mich gibt es gar nicht mehr. Ich hab's geahnt, die selbe Scheiße wie letztes Jahr.
An dieser Stelle breche ich ab, und erspare mir die weiteren Details hier niederzuschreiben. Sonst wird das Tagebuch nie fertig.

16:00 Uhr, Bevor ich hier 'nen Herzkasper kriege, habe ich inzwischen professionelle Hilfe herbeigerufen. Die 'Hilfe', eine in Lufthansatracht gekleidete Russin, scheitert erst mal selber am Automaten. Den hatte ich nämlich beim Versuch die Bordkarten selber zu erstellen dazu gebracht, in deutscher Sprache mit mir zu kommunizieren. Sie entschuldigt sich in gebrochenem Englisch dafür, daß sie leider keine Deutsch spricht und stellt den 'Automaten' wieder auf englische Sprache um.
Was mich jetzt allerdings beruhigt, die hat genau das selbe Problem wie ich mit der 'Zubuchoption'. Nach dem dritten Versuch bricht sie ab und druckt für jeden einzeln die Bordkarten aus. Mit dem Ergebnis, daß wir übers ganze Flugzeug verteilt und nicht annähernd zusammen sitzen. "Einmal mit Profis arbeiten !", sag ich da nur. Prima! Das hätte ich auch alleine hinbekommen, dafür hätte ich keine Hilfe benötigt. 

Hier werden ca. 500 Leute, (verteilt auf zwei Flugzeuge), gleichzeitig abgefertigt. Diese zwei Maschinen fliegen beide nach Deutschland. Ich gehe mal davon aus, daß da bestimmt weit über 80% der Passagiere deutsch sprechen. Wieso ist Lufthansa in so einem Fall nicht in der Lage wenigstens einen deutschsprachigen Mitarbeiter zu stellen?
Der von LH als Rechtfertigung der hohen Preise immer wieder hervorgehobene 'gute' Service wird nachweislich immer beschissener. Dafür bezahlt man Jahr für Jahr immer mehr Geld für den gleichen Flug. Mal abgesehen vom Preis und dem darin enthaltenen Kaffee, sehe ich keinen Unterschied mehr zu Ryanair oder ähnlichen Billigfliegern. Obwohl, wenn ich mir's recht überlege, LH hat im Gegensatz zu Ryanair bisher noch nicht (zumindest öffentlich) über eventuelle Stehplätze nachgedacht.'. 

16:32 Uhr, Wir haben unser Gepäck los und die Bordkarten in der Tasche. Auf geht's zum Security Check.

16:44 Uhr, Die Security haben wir geschafft. Das einzig Erwähnenswerte wäre die Tatsache, daß ich ohne meine Schuhe ausziehen zu müssen, durchs 'Tor' gekommen bin. Diesmal musste aber Quaddel zwei Runden drehen. Den Jungs von der Security waren seine Hosenträger irgendwie suspekt.
Wie jedes Jahr ist ab jetzt individuelle Freizeit und 'Andenkenbeschaffung' angesagt.

17:18 Uhr, Mittlerweile sind alle am Gate 304 eingetroffen. Die üblichen Souvenirs, wie Shaun the Sheep oder Leprechaun Figuren sowie Tassen, Mützen, T-Shirts und sonstige mit dem Guinnesslogo versehene Artikel, sind gekauft.

17:38 Uhr, Der Flug LH981 nach Frankfurt wird aufgerufen.

18:00 Uhr, Eine Durchsage vom Flugkapitän informiert über eine kleine Verzögerung von ca. zehn Minuten. Durch einen Fehler beim Check-in, ein Schelm der jetzt Böses denkt, sind einige Passagiere zum falschen Gate geschickt worden. Auf die müssen wir jetzt noch warten.

18:36 Uhr, "Boarding Complete!", jetzt geht's zur Startposition.

18.40 Uhr, Mit satten vierzig Minuten Verspätung heben wir endlich ab.

 Von Dreiecken und Ingredenzien

19:10 Uhr, Es werden dreieckige, durchsichtige Plastikschachteln verteilt. Darin befindet sich ein ebenfalls dreieckiges, belegtes Toastbrot. Ich gehe aber davon aus, daß das nicht getoastet ist. Als Belag identifiziere ich auf den ersten Blick eine Art Salami, Schnittkäse und irgendwas Grünes. Das soll bestimmt die vegetarische Komponente sein.
NEIN, ich bin nicht der unterbelichtete Ossi und JA, mir ist ebenso wie dem weltgewanden Leser aus den alt-Bundesländern bewusst, daß es sich hierbei um ein "Sandwich" handelt. Aber es sieht eben aus wie Toastbrot und schmeckt erfahrungsgemäß auch so. Und genau aus diesem Grund ist und bleibt das für mich ungetoastetes Toastbrot. Warum das allerdings diagonal durchgeschnitten ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Sicher ist das in GB oder bei den Amis so, und da muss das eben hier auch so sein. Kann aber auch daran liegen, daß die nur dreieckige Schachteln hatten. 
Aber egal ob ungetoastet oder diagonal, so ein Sandwich ist auf alle Fälle besser als der mittlerweile fast schon zum Standard gewordene "Schnupfen im Becher", den es auf dem Hinflug gab.

19:12 Uhr, Ganz vorne fangen die jetzt an Getränke zu servieren. Über die Art und Weise bzw. über das System wo und wie die anfangen, hab ich ja schon mehrfach berichtet. Heute lerne ich aber mal 'ne ganz neue Variante kennen. Die fangen nicht wie üblich vorne und in der Mitte, in der Mitte und hinten oder vorne und hinten gleichzeitig an. Nee, heute kommen 3 (drei) Wagen gleichzeitig von vorne. Im mittleren und hinteren Bereich der 'Holzklasse' passiert gar nichts. Die drei Servierwagen sind immer 2 Sitzreihen auseinander. Da die aber in unterschiedlicher Geschwindigkeit die Getränke eingießen, also nicht synchron servieren, laufen die immer wieder aufeinander auf und behindern sich gegenseitig. Wie bereits auch schon öfters erwähnt, ich werde dieses System nie verstehen. 

19:14 Uhr, Ich habe Hunger und sitze Reihe 24. Das heißt, bis die Getränke kommen kann's noch 'ne Weile dauern. Ich öffne die Plasteschachtel und entnehme das Toastbrot. Riechen tut das nach gar nichts. Ein erster Biss, bei dem ich null Wiederstand zwischen den Zähnen spüre, bestätigt meine Annahme bezüglich des Geschmacks. Ich würde es als komplett 'geschmacksneutral' bezeichnen. Aber es füllt zumindest den Magen.

19.16 Uhr, Beim Zusammenfalten der leeren Plasteschachtel entdecke ich auf der Rückseite einen interessanten Aufkleber. Selbst mit meiner Lesebrille muss ich mich äußerst konzentrieren um den Text zu entschlüsseln.

Hier die original Textabschrift:
Sandwich Putensalami - Mehrkornbrot mit Putensalami, Remouladen-Speisequarkaufstrich und Edamer.
Mehrkornbrot 38% [Weizenmehl, Trinkwasser, Weizensauerteig (Weizenmehl, Trinkwasser), Sonnenblumenkerne, Rapsöl, Leinsamen, Haferflocken, Roggenflocken, Weizenschrot, Hefe, Zucker, Speisesalz, Weizeneiweis, Gerstenröstmals, Karamelzuckersirup, Säureregulator E262];
Remouladen-Speisequarkaufstrich 25% [Rapsöl, Sahne, Speisequark Magerstufe, Hühnerei-Eigelb, Branntweinessig, Zucker, Speisesalz, native Stärke, Sonnenblumenöl, Gewürze, Petersilie, Speisegelantine];
Putensalami 18% [Putenfleisch, Palmfett, Speisesalz, Gewürze mit Senfsaat, Glukosesirup, Dextrose, Zucker, Rote Beete Saftkonzentrat, Konservierungsstoffe E250, E202, Antioxidationsmittel E310, Rauch];
Edamer 12 % [weitere Zutat Farbstoff E160a];
Paprika 7%

Den Abschnitt "Durchschnittlicher Nährwert pro 100g" hab ich bewusst weggelassen. Das spielt, wenn man die Zutatenliste durchgelesen hat, keine Rolle mehr. Es wäre aber trotzdem interessant zu wissen, ob das, außer mich als langjährigen und leidenschaftlichen LH-Catering Kritiker, überhaupt jemanden interessiert. Ich kann mir beim besten Wille nicht vorstellen, daß es Leute gibt, die sowas vor dem Verzehr lesen und sich erst dann entscheiden, ob sie es essen oder in den Mülleimer klatschen. Auf Grund der Schriftgröße würden 50% bestimmt schon an einer fehlenden Lesehilfe scheitern, und die andere Hälfte ist einfach zu faul.

19:20 Uhr, Wenn ich der Aufzählung von "Ingredienzien", die ich eben zu mir genommen habe Glauben schenke, dann habe ich gerade ein gefühltes 50 Gänge Menü hinter mir. Spätestens nach der 20'sten Zutat hab ich doch vergessen was als erstes dran war. Das kann sich doch kein Mensch mehr merken. Langsam komme ich zu der Erkenntnis, das Sandwich hat gar nicht nach nichts geschmeckt und war auch nicht geschmacksneutral. Ich glaube vielmehr, mein Geschmackssinn war angesichts der schier unendlichen Ingredienzien einfach überlastet. Der hat dann aus reinem Selbsterhaltungstrieb vorübergehend in eine Art 'Notbetrieb' geschalten. 

19:26 Uhr, Inzwischen ist einer der Servierwagen an Reihe 24 angelangt. Ich nehme wie immer einen Kaffee ohne Milch und ohne Zucker sowie einen T-Saft mit Pfeffer und Salz.
Meine Annahme, der geschmackliche Notbetrieb ist nur vorübergehend, bestätigt sich. Ich schmecke einen Unterschied zwischen beiden Getränken und stelle außerdem fest, daß der Kaffee tierisch heiß ist.

 Doppeldoof und Aldi-Bons

20:40 Uhr, Ich habe meine Uhr bereits auf Deutsche Zeit, also um eine Stunde nach vorne, gestellt. Neben mir sitzt ein Pärchen, Sie am Fenster, Er in der Mitte. Vom Dialekt her ordne ich die ins Fränkische ein. Er blickt auf meine Uhr und meint:"Was, schon 20:40 Uhr? ". "Ja ", sag ich, "Das ist aber Deutsche Zeit, ich hab meine Uhr schon umgestellt ". "Da haben wir aber mehr als die angekündigten 10 Minuten Verspätung ", fügt er hinzu. "Logisch ", antworte ich, "Wir sind ja schon glatte 40 Minuten später gestartet als geplant. Hoffentlich holen wir das wieder auf, sonst hab ich in Frankfurt Stress mit meinem Anschlussflug ". Er fragt:"Du musst wohl noch nach 'DoppelDoof'? ". Ich glaube zwar zu wissen, was er meint, frage aber zur Sicherheit nochmal nach. "Wohin? ". Er:"Na DD! ". Also unter 'Doppel D' stelle ich mir bestimmt was anderes vor als er. Ich kläre ihn aber trotzdem auf. "Nö, nicht nach Dresden, ich muss noch nach Leipzig ". Ob der jetzt aber den Unterschied zwischen Leipzig und Dresden kennt, kann ich im Moment allerdings noch nicht beurteilen.  "Ihr wahrt bestimmt mit so einem Touristenboot die Fische erschrecken, oder? ". "Kann man so ähnlich sagen ", antworte ich. "Und Du, Du warst bestimmt 'ne Woche mit dem 'Baddelbood' auf dem Shannon, oder? ", lege ich noch nach. "Siehste nun, siehste Werner, das haste nun von deinen dummen Sprüchen! ", meint diesmal Sie. Werner sagt erst mal nichts mehr. (Wir haben uns dann aber etwas später alle drei noch sehr angenehm und ausführlich unterhalten)

20:56 Uhr, Laut einer Durchsage vom Flugkapitän werden wir eine Verspätung von ca. 8-10 Minuten haben. Das klingt gut, da haben die ja 'ne gute halbe Stunde Verspätung wieder reingeholt.

21:12 Uhr, Wir setzen butterweich in Frankfurt auf.

21:18 Uhr, Zum Glück haben wir an einem Schnorchel direkt im Terminal A angedockt. So umgehen wir schon mal die nervige Busfahrt, die dann meistens genau entgegengesetzt vom eigentlichen Abfluggate endet. Da unser Anschlussflug nach Leipzig vom Gate A50 startet, sparen wir uns auch noch den befürchteten Gewaltmarsch von einem Terminal zum anderen.

21:30 Uhr, Ich kann's noch gar nicht glauben, das ist ein absolutes Novum. Wir sind nicht nochmal gefilzt worden. Keine erneute Sicherheitskontrolle, das gab's ja noch nie. Haben die ganzen 'FilzerFilzer
Die bereits erwähnten Leibesvisitatoren.
 
' um diese Uhrzeit etwa schon Feierabend? Vielleicht liegt es ja an den Nachtzuschlägen. Die kosten ja Geld, und sobald etwas Geld kostet, wird alles andere untergeordnet. Da kann es auch schon mal die 'Sicherheit' treffen. 

21:32 Uhr, Wir sind irgendwo im 'Einkaufsbereich' von Flugsteig A. Früher war das ja mal noch halbwegs strukturiert. Da gab's den 'Duty free', Souvenir- und Schlipsgeschäfte sowie einen Zeitungsladen und 'nen Bockwurststand. Heutzutage gibt's 'Shopping-Boulevards' oder 'Shopping-Avenues' sowie 'City Malls', 'Food Plazas' und irgendwelche fiktive 'Erlebniswelten'.
Egal, jedenfalls sind wir jetzt in so einem Geschäft, wo es von Radiergummis, Socken und Bonbons bis hin zu Handtaschen, Kofferradios und Whiskey, alles gibt. Hier stehen auch zwei PT'sPT's
PromotionTussi klingt so abwertend.
 
, die versuchen diverse Kostproben eines roten Getränkes, welches unter anderem den Schriftzug 'Wodka' im Namen trägt, an den 'Mann' zu bringen.

21:34 Uhr, Angelockt von dem Wort 'Wodka', kippe ich mir mal prophylaktisch so ein kleines Plastikbecherchen in den Hals. So richtig kann ich's nicht deuten. Aber aus Mitleid, und damit die Beiden auch endlich Feierabend machen können, ziehe ich mir noch die restlichen drei Pröbchen mit der roten Flüssigkeit rein. Ich bedanke mich höflich, und sie wünschen mir noch einen guten Flug.

21:36 Uhr, Husti hat auch zugeschlagen. "Bushmills Black Bush", die Liter-Pulle für 17.- Euro, da kann man nicht meckern

21:40 Uhr, Wir sind immer noch auf dem Weg zu Gate A50, was aber mittlerweile in A56 geändert wurde. Von weitem ist schon der Aufruf zum Boarding zu hören.

21:46 Uhr, Das nenn ich Timing. Wir kommen genau richtig bei A56 an. Der erste Schwung ist schon abgefertigt, so daß wir nicht groß warten müssen.

21:50 Uhr, Ich lege meine Bordkarte auf den Scanner und will die gerade wieder wegnehmen, da zieht mir plötzlich der Typ in LH-Tracht das Ding aus der Hand und zerreißt es. Im Geiste formuliere ich schon die Frage nach der versteckten Kamera, als er mit einem leichten Nicken und den Worten:"Ihr neues Ticket! ", auf den Scanner deutet. "Was für Ticket, ich sehe nichts! ", antworte ich. "Dort, da kommt es gerade raus!".
Eben hatte ich noch eine richtig schöne Bordkarte und 'nen Fensterplatz. Jetzt halte ich nur einen kleinen Zettel, der wie ein auf minderwertiges Papier gedruckter Kassenbon vom Aldi aussieht, in der Hand. Dazu kommt, daß ich den Fensterplatz verloren habe und Husti neben mir in der Mitte sitzt. Der kann doch wieder nicht in der Mitte sitzen, und ich bin auch nicht gerade scharf drauf mit ihm zu tauschen.

 Geplatzte Träume

22:06 Uhr, "Boarding Complete!".
Irgendwie haben die unseren planmäßigen "ERJ-190" in einen größeren Vogel umgetauscht. Jedenfalls hat der jetzt 6'er anstatt der gewohnten 4'er Reihen. Husti war der Meinung, daß die vielleicht morgen früh in Leipzig eine größere Maschine brauchen und die jetzt schon schicken. Wenn ich mich aber so umsehe, ist das Teil trotz der 6'er Reihen fast komplett ausgebucht. Nur die drei Plätze links vor uns sind leer. Ich frage eine von den Flugbegleiterinnen, ob ich mich evtl. dort hin setzen könnte. "Selbstverständlich, bitte schön ", antwortet die.

22:08 Uhr, Herrlich! Platz ohne Ende, das ist die Emergency/Notausstieg Reihe. Hier kann ich die Beine schön lang machen, hab 'nen Fensterplatz und kann beide Armlehnen komplett nutzen. Ich glaube, dieser Platztausch war ein richtig guter Tausch. (Leider wird sich das später noch als fataler Trugschluss herausstellen)

22:20 Uhr, Mit nur fünf Minuten Verspätung starten wir.

22:30 Uhr, Das Catering hat begonnen. Am Eingang stand diesmal kein Pappkarton mit industriell verpresstem Korn oder Schokokeksen. Deshalb gehe ich davon aus, die reichen jetzt zusammen mit den Getränken noch irgend ein 'Leckerli'. Angesichts der 6'er Reihen und der eher limitierten Flugzeit bis Leipzig, kommen mir allerdings leichte Bedenken. Ob die das mit dem Getränkeausschank bis hinten ans Ende schaffen? Da haben die doch schon bei 4'er Reihen immer Stress gehabt.

22:34 Uhr, Es sieht gut aus. Die kommen mit zwei Wagen von vorne, bedienen zwei Reihen gleichzeitig und rücken dann weiter. Jetzt stehen die auf Reihe 7 und 8, da kommen als nächstes Reihe 9 und 10 dran. Perfekt, ich sitze Reihe 10.

22.36 Uhr, Die von Reihe 8 zieht jetzt auf 10. Denkste! Die zieht an mir vorbei auf Reihe 11, Da wo Husti und Holger sitzen. Die können sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.

22:38 Uhr, Die andere 'Getränkereicherin' steht jetzt mit ihrem Wagen auf Reihe 9 und hat den letzten Plastikbecher mit Wasser gereicht. Als sie die Bremse von ihrem Servierwagen löst hole ich Luft um meine Standartbestellung:"Einen Kaffee schwarz und einen Tomatensaft mit Salz & Pfeffer bitte!", loszuwerden.


Die Anschnallzeichen gehen an. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Die von Reihe 9 zieht plötzlich zurück, und die von Reihe 11 zieht auch rückwärts an mir vorbei. Ich sehe regelrecht meinen Tomatensaft und Kaffee wie Seifenblasen vor mir zerplatzen.

22:50 Uhr, Eine Durchsage:"Werte Fluggäste auf Grund der Sicherheitsbestimmungen, bla bla bla …. bitten um Verständnis, daß wir den Service nicht für alle Fluggäste bla bla bla …. ". Die Entschuldigung nützt mir jetzt auch nichts. Irgendwie hab ich 'ne stink Wut. Ich hab auch keine Lust mich rumzudrehen und in die grinsenden Gesichter von Holger und Husti zu schauen. 

23:00 Uhr, Wir haben eine schöne große Runde über das nächtliche Leipzig gedreht. Keine Wolken behindern die Sicht auf die beleuchtete Stadt. Sowas sieht man nur äußerst selten mal. Um so schlimmer ist es, daß ich keinen funktionierenden Fotoapparat habe.

23:06 Uhr, Der Vogel ist gelandet.

23:12 Uhr, Jetzt noch das Gepäck abfassen, das Keramikzimmer besuchen und dann raus zu den Mädels, die hoffentlich schon auf uns warten.

23:22 Uhr, Ich stehe am Infoschalter und halte stolz mein Zippo wieder in der Hand!

ENDE



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Danksagung

An dieser Stelle die obligatorishe Danksagung an alle direkt oder indirekt an der Vorbereitung, Planung oder Durchführung der Tour 2014 beteiligten Personen, Vereine und Institutionen.

Wir danken besonders unseren Frauen und Lebensabschnittsgefährtinnen für eine Woche Freistellung von häuslichen Verpflichtungen!

Weiterhin geht unser spezieller Dank an:
 - die Mädels vom Atlas-Reisebüro,
 - Opel, Mercedes, Nissan, Volvo und VW für den Flughafen-Transfer,
 - Lufthansa als verantwortliches Transportunernehmen,
 - Airbus für den sicheren Flug,
 - CarrickCraft für Unterkunft und Fortbewegungsmittel,
 - die Besitzer von allen Pub's die wir besuchen durften,
 - die Irischen Farmer für die Aufzucht feinster Lammkeulen und Steaks,
 - das Haus Underberg für die konstante 'medizinische' Versorgung,
 - Excellent Feinkost Dresden GmbH für die köstliche Wustersauce,
 - die Herstller von Thüringer Kloßmasse,
 - Parfümerie "Catina" für die Bereitstellung von Sonnencreme,
 - John Jameson sowie Bushmills für ihren Whiskey,
 - der Destileria "Unidas" für den hervorragenden Rum
 - und natürlich an Arthur Guinness für seine bahnbrechende Erfingung!

Falls hier irgendwelche Namen oder Personen fehlen sollten, dann ist das nicht mit Absicht geschehen, sondern liegt an einer fortschereitenden 'kognitiven' Beeinträchtigung. Außerdem wird meine Konzentration evtl. durch diverses 'Destillate' beeinträchtigt.  

Es geht wieder los in ....

Für evtl. Fragen, Anregungen oder Dangsagungen
Kontakt: Webmasterokhome.de


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