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» Anreise « 05. Mai 2018
Leipzig - Banagher
 

  Es geht wieder los!

04:00 Uhr, ich rufe Grube an und teile ihm mit, daß ich soeben losgefahren bin.

04:16 Uhr, Grube steht inkl. Gattin abmarschbereit vor dem Haus.
"Warste kacken ?", ist meine obligatorisch erste Frage.
"Klar !", antwortet er.Wie immer traue ich dieser Aussage natürlich nicht wirklich. Meine langjährige Erfahrung hat mich nämlich etwas anderes gelehrt.

04:40 Uhr, Flughafen Leipzig
Wir laden unser Gepäck aus dem Auto, verabschieden meine zLAGzLAG
zeitweilige Lebens Abschnits Gefährtin
 
-die jetzt wie immer mein Auto sicher nach Hause bringt- und begeben uns Richtung Rolltreppe bzw. Fahrstuhl zum Abflug-Bereich.

04:44 Uhr, wie gewohnt reicht mir Grube einen U-BergU-Berg 
Die Kurzform von Underberg
 
um evtl. aufkommende Flugangst schon im Keim zu ersticken. Er selber begründet das mit den Worten:"Abbau von Überplanbeständen".

04:50 Uhr, Dieter erscheint auf der Bildfläche.

05:00 Uhr, noch keine Spur von Husti. Aber so ist es im Leben immer. Die, die am nächsten am Treffpunkt wohnen, kommen immer zuletzt bzw. zu spät.

05:04 Uhr, Husti kommt.
Wir sind komplett, zumindest für den Teil der Crew, der von Leipzig aus startet. Holger, der sich kurzfristig entschieden hatte dieses Jahr doch mit auf Tour zu kommen, stößt in Frankfurt zu uns. Dafür musste Quaddel seine Teilnahme leider aus gesundheitlichen Gründen absagen.

05:06 Uhr, ich verteile die gestern beim online Check-in am PC ausgedruckten Bordkarten.

05:10 Uhr, da sich die Anzahl der aktuellen Fluggäste heute hier sehr in Grenzen hält, ist der Check-in inkl. Gepäckaufgabe ruckzuck erledigt.

05:16 Uhr, wir sind an der FilzstationFilzstation 
Filzen = Durchsuchen / Kontrollieren
In Deutschland sagt man:"Securitychek"
 
angekommen. Jetzt wird's bestimmt wieder 'lustig'.
"Piiiep !!!", wie zu erwarten haben meine SchuheSchuhe 
Meine Schuhe, die in der Sohle einen Metallstreifen zur Verstärkung haben, sind regelmäßig der Auslöser eines mittelschweren Alarms an den Scannern.
 
angeschlagen. Aber das bin ich gewohnt und somit drauf vorbereitet, die jetzt ausziehen zu müssen. Die Dinger sind schnell von den Füßen und in eine Plastekiste zur näheren Untersuchung gestellt.

05:20 Uhr, alles okay, ich darf meine Schuhe behalten, die sind als ungefährlich eingestuft worden. Aber mein Zippo -welches ich wie immer 'Security-Sicher' präpariertpräpariert 
Das Zippo ist komplett 'entkernt'. Also ohne Watte, Docht und Feuerstein drin.
Die 'Resthülle' liegt griffbereit im Handgepäck.
Somit erspare ich mir nervige Besuche bei der 'Gepäcknachkontrolle'.
(siehe Tourtagebuch-2014, Anreise 05:24 Uhr)
 
und sichtbar im Handgepäck habe- ist dieses Jahr erstmals nicht aufgefallen.
Dafür hat es diesmal aber Husti erwischt. Bei dem hat's auch gepiept, aber nicht wegen den Schuhen sondern weil der Scanner 'Sprengstoff' gemeldet hat. Jetzt wird er von einem Beamten zur Seite genommen und mit irgendwelchen Wattebällchen abgetupft.

05:22 Uhr, "Und ich hab dir noch gesagt, tu das Zeug nicht ins Handgepäck, sonst fliegst Du gleich bei der Eingangskontrolle auf !", sage ich scherzhaft zu ihm. Der Beamte scheint das aber gar nicht witzig zu finden. "Unterlassen sie gefälligst diese Äußerungen, sonst melde ich sie gleich bei der 'W'-Polizei. Da können Sie sich frisch machen !".
Keine Ahnung was das "W" bedeutet, aber lustig wär das bestimmt nicht geworden. Und eins hab ich auch noch gelernt, Spaß verstehen die Genossen hier nicht. 

05:28 Uhr, ich bin auf dem Weg um den obligatorischen Extrakarton U-Berg zu kaufen.

05:34 Uhr, Dieter öffnet sein 'U-Etui' und gibt 'ne Runde.

05:40 Uhr, Aufruf zum Boarding.

05:56 Uhr, nachdem beim Betreten des Flugzeugs -eine A321- jedem Passagier ein Müsliriegel gereicht wurde, sitze ich auf Platz 8F. Das heißt Fensterplatz und somit ein guter Ausgangspunkt um diverse Fotos und Videos für die spätere Reisedokumentation zu machen.

06:12 Uhr, mit nur 'leichter' Verspätung hebt die Maschine vom Boden ab.

06:26 Uhr, ich bekomme meinen obligatorischen T-SaftT-Saft 
Die Kurzform von Tomatensaft.
Keine Ahnung warum und wieso, aber mit der Zeit ist es zur Tradition -man kann schon sagen zum Kult- geworden, im Flugzeug einen Kaffee, ein Bier und einen Tomatensaft zu trinken.
 
sowie einen Kaffee ohne alles serviert. Ohne alles heißt ohne Milch und Zucker, also schwarz.





  voll im Plan, Ehegeheimnisse und Durchhalteparolen

06:54 Uhr, der Pilot hat sich Mühe gegeben. Wir liegen wieder voll im Plan und setzen pünktlich in Frankfurt auf der Landebahn auf.

07:00 Uhr, auf die Minute genau dockt unsere Maschine an einem SchnorchelSchnorchel 
Ein vereinfachter Begriff für 'Fluggastbrücke'.
 
an. Das ist immer ein gutes Zeichen. Somit werden wir nicht mit einem Bus an das entgegengesetzte Ende des Flughafens gefahren, um anschließen die ganze Strecke wieder zu Fuß zurücklaufen zu müssen.

07:20 Uhr, PsychotunnelPsychotunnel 
Ein sogenannter Transfer-Tunnel zwischen Terminal A und B. Wenn man den durchquert, wird man neben ständig wechselnder, bunter Beleuchtung auch noch permanent mit "psychedelischer" Musik berieselt.
 
und eine erneute Identitätsprüfung liegen hinter uns. Jetzt folgt der erste gemütliche Teil des Tages.

07:24 Uhr, wir haben unsere Stammkneipe "Kuffler & Bucher" erreicht. Unser Stammtisch ganz in der Ecke ist auch noch frei. Dieter läuft gleich durch um am Tresen 4 Halbe zu bestellen.

07:30 Uhr, ein Kellner bringt die 4 Pils. Husti verabschiedet sich mit den Worten:"Ich muss mal pissen". In Wirklichkeit sucht der aber -davon gehe ich aus- die obligatorische T-SäuleT-Säule
Das ist die magentafarbene Telefonsäule (Münzfernsprecher) der Telekom.
In der 'Steinzeit' hat man dazu noch 'Telefonzelle' gesagt.
 
.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, hat er Grube schon längst den Rang als Telefon-Junkie abgelaufen. Der muss jetzt wieder zu Hause anrufen und seiner Gattin die Landung in Frankfurt mitteilen. Vielleicht will er aber auch nur überprüfen, ob der 'Gasmann' schon da ist. 

07:32 Uhr, von unserem Kassenwart Holger offiziell damit beauftragt und autorisiert, kassiere ich schon mal eine Verpflegungspauschale von 150.-€ pro Tourteilnehmer ein.

07:40 Uhr, Husti wirkt etwas niedergeschlagen. Seine T-Säule scheint es nicht mehr zu geben. Zumindest hat er sie nicht gefunden und somit auch nicht zu Hause anrufen können.
Also wenn ich ständig von unterwegs telefonieren 'müsste', hätte ich mir schon längst ein dazu geeignetes Mobilgerät mit dem entsprechenden Vertrag zugelegt.

07:48 Uhr, der 'BauleiterBauleiter
Eine Art Tarn- oder Künstlername für Husti. Der wird in der Regel verwendet, wenn man zwar Husti meint aber aus diplomatischen Gründen nicht den wahren Namen nennen
will, kann oder darf.
 
' hat sich irgendwoher ein Mobiltelefon geborgt. 
Mit den Worten:"Moin, biste nochmal im Bette gewesen ?", begrüßt er seine Gattin. Der Rest des Dialogs bleibt uns aber verwehrt, da sich Husti ganz dezent vom Tisch entfernt. Somit konnte zum wiederholten Male nicht der Schleier des Geheimisses gelüftet werden, was sich Ehepaare nach immerhin gut zwei Stunden Trennungszeit zu erzählen haben.

07:50 Uhr, es gibt Frühstück. Auf dem Programm stehen wie immer Knackwürste von Dieter, 'GriffeGriffe
Ein Brötchen oder Semmel was beim Anfassen der Wurst zum Schutz vor fettigen Fingern dient.
 
' von Husti und natürlich die obligatorische Runde U-Berg.

08:02 Uhr, der Bauleiter verweigert seine Einheit U-Berg. "Ich hab schon einen eingenommen", meint er.
"Das war aber schon vor etlichen Stunden in Leipzig", antworte ich ihm und füge noch hinzu:"Nischt is, es wird durch vier geteilt, sonst komm ich mit der Statistik durcheinander".

08:06 Uhr, der Kellner fragt ob wir noch 4 Halbe wollen.
"Besser wäre das !". 

08:14 Uhr, die zweite Runde Pils steht auf dem Tisch. Prost!!!

09:06 Uhr, aus meiner Hosentasche ist "Smoke On The Water" zu hören. Das ist der Klingelton von meinem Handy  Smartphone.
Es ist Holger, er teilt mir wie vorher verabredet mit, daß er eben gelandet und auf dem weg zur Stammkneipe ist. Damit hat mein Mobilgerät für heute seinen Zweck erfüllt, und ich kann es deaktivieren bzw. wegpacken. Schließlich hab ich Urlaub, und da will ich nicht ständig gestört werden.

09:16 Uhr, Holger trifft ein. Ab jetzt ist die Crew -2018 komplett.
Der Kellner, der zufällig gerade das 'Leergut' vom Tisch räumt, bekommt umgehend den Auftrag noch eine weitere Runde Bier zu liefern.

09:24 Uhr, diesmal sind es 5 Gläser die aneinanderstoßen. Prost!!!

09:40 Uhr, nach einem letzten Besuch im 'KeramikzimmerKeramikzimmer
Scheißhaus würde zu vulgär klingen,
und Toilette zu einfach.
 
' geht es auf in Richtung Gate 23.

09:52 Uhr, irgendwer hat 'nen Ständer mit 'kostenlosen' Zeitungen entdeckt.
Sein Lieblingsblatt, die 'BlödBlöd 
Ein angemessener Begriff für die Bild.
Wobei "Fischeinwickelblatt" treffender wäre.
Das Wort ist mir aber immer zu lang.
 
', gibt's zwar nicht, aber ansonsten schlägt Husti erbarmungslos zu. Die Welt, FAZ, Spiegel, Capital, und, und, und.... Das komplette Programm sackt der ein.
Sowas lese ich nicht mal zu Hause geschweige denn im Urlaub. Und wenn, dann würde ich in der einen Woche nicht mal die FAZ schaffen. Ich verstehe sowas nicht. Der soll kochen und nicht die ganze Woche lesen.

10:00 Uhr, Gate 23, eine Durchsage jagt die Andere. Für mich sind das nur 'Durchhalteparolen'. Die müssen mir nicht ständig mitteilen, daß das Flugzeug in Kürze bereit steht und mit dem Boarding begonnen wir. Das reicht, wenn die das einmal sagen.
Jetzt werden werden auch noch alle Passagiere gebeten ihre Bordkarten im Vorab "OK-checken" zu lassen, um die Buchung zu garantieren.
Wieso hab ich jetzt das Gefühl, daß die Maschine überbucht ist. 

10:06 Uhr, wir haben uns zur Sicherheit mal 'nen "464 OK" Stempel auf die Bordkarten drucken lassen.

10:24 Uhr, ich sitze auf 15A und wieder am Fenster, perfekt!

10:44 Uhr, das Flugzeug -wieder ein A321- bewegt sich.
Es herrscht feinstes Wetter. Wobei mir das eigentlich egal ist. Wichtiger wäre jetzt das Wetter in Dublin bzw. später dann in Banagher.

10:56 Uhr, die Maschine hebt ab.

11:10 Uhr, es gibt 'Wahlessen'. Immerhin kann man zwischen einem Käse- oder Salami Sandwich wählen. Wie gewohnt entscheide ich mich für die Fleischvariante.

11:26 Uhr, ich gönn mir wieder den obligatorischen T-Saft und Kaffee schwarz. Grube hingegen haut auf die Kacke. Der bestellt sich Sekt, Holger Rotwein und Dieter Warsteiner. Der Einzige der wie ich nicht aus der Rolle fällt ist Husti. Der hat auch Kaffee und T-Saft.





  zehnmal 2 Minuten, Notlösungen und wütende Busfahrer

11:34 Uhr Ortszeit Dublin, wir haben wieder Bodenkontakt.

11:48 Uhr, auf dem Werg zum Gepäckband erfolgt wie gewohnt ein kurzes Innehalten an der bestens gefüllten Whiskeyvitrine. Für mich immer das Zeichen, daß wir wieder auf der grünen Insel sind.

11:52 Uhr, im Gegensatz zu Deutschland sind die Einreiseformalitäten mit einem kurzen Blick des Grenzbeamten in den Reisepasses erledigt.
In "D" würde spätestens hier die nächste komplett Überprüfung mit Scanner, Schuhe aus, Gürtel ab, Geldbeutel raus usw. stattfinden.

11:54 Uhr, wir sind am Gepäckband angekommen. Als erstes steht wie immer die Abgabe von 'SammelurinSammelurin
Wenn "Mann"
-ähnlich wie Frauen es immer tun-
in der Gruppe zum Pinkeln geht.
 
' an.

12:16 Uhr, Holger reicht seinen Flachman in die Runde. 

12:18 Uhr, alle Reisetaschen sind vollzähligvollzählig
Näheres dazu im Tourtagebuch 2009, Anreise
Kapitel:Frühstück, Ersatzteile ....
 
angekommen. Bei LH gehört das ja heutzutage auch nicht mehr unbedingt zum Standard.

12:20 Uhr, am Meetinpoint.
Im Moment kann ich kein mir bekanntes Gesicht eines Busfahrers oder ein Schild wo mein Namen drauf steht ausmachen. Zur Sicherheit drehe ich noch 'ne kleine Runde, um zu checken ob ich irgendwo abseits der Massen was sehe.

12:24 Uhr, Holger hat ein -in meinen Augen- sehr junges 'Mädel' entdeckt, die meinen Namen auf einem Zettel stehen hat. Jetzt kommt noch ein genau so junger Typ mit einer gefühlten Größe von mindestens 2,10m dazu. Er erklärt mir, daß der Bus zwar schon bereit steht, es aber noch 2 Minuten dauert. Er muss erst noch eine andere Gruppe ausfindig machen, die sich schon bei ihm gemeldet hatte, aber jetzt wieder am Gepäckband steht.

12:34 Uhr, der Typ erzählt mir wieder, daß es noch 2 Minuten dauert, bis die andere Truppe ihr Gepäck hat.
"I know", antworte ich ihm und lege noch nach:"In Ireland two minutes means ten times two minutes". 
Er grinst nur und verschwindet wieder in der Menge.

12:36 Uhr, mittlerweile haben sich noch zwei weitere Gruppen dazu gesellt und die 'Gepäcksammler' sind auch endlich da. Jetzt geht es im großen Pulk zum Bus.
Bei den Massen könnte es -was die ersteerste Reihe
Busfahren zählt, bedingt durch seine Kinetose, nicht gerade zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Um das Schaukeln halbwegs zu überstehen, braucht er freie Sicht nach vorne. Der beste Platz dafür ist natürlich der neben dem Fahrer.
 
Reihe betrifft- für Husti mit seiner Kinetose eng werden. Ich signalisiere ihm, daß wir am Bus sofort zur Tür gehen und dann die Logenplätze reservieren. Dieter und Grube sollen das Gepäck einladen und Holger noch paar Pullen Wasser besorgen.

12:44 Uhr, während sich Grube und Dieter ums Gepäck kümmern, haben Husti und ich wie ausgemacht die Bustür okupiert. Leider gibt's aber ein Problem, die Tür ist verschlossen. Und wie sich herausstellt, ist der lange Typ nur der, der die Leute einsammeln muss. Der Fahrer selber ist verschwunden, und der hat den Schlüssel. 

12:52 Uhr, es werden immer mehr Leute. Ich schätze, der Bus wird komplett voll. Wir dürfen jetzt die Position hier an der Tür auf keinen Fall aufgeben.

12:56 Uhr, endlich im Bus. Wir haben unsere 'gewohnten' Plätze ganz vorne eingenommen. Wie befürchtet, wird der Bus voll. Es steigen Leute ohne Ende ein. So viel waren das die letzten 23 Jahre noch nie. Höchstens ganz am Anfang mal 1996/97, als wir die zwei ersten Touren vom Flughafen in Shannon abgeholt wurden.

13:00 Uhr, die 'BusflascheBusflasche
Über die Jahren ist es zur Tradition geworden, während des Bustransfer vom Airport zum
Boots-Liegeplatz ein "Schlückchen" Whiskey
zu trinken. Die dafür bestimmte Flasche ist demzufolge die "Busflasche".
 
' kommt ins Rennen. Da Quaddel als langjähriger Verantwortlicher -wie bereits erwähnt- seine Teilnahme überraschend abgesagt hat, wurde Dieter kurzfristig in den Stand des 'Beschaffers' berufen. Somit bietet er uns dieses Jahr einen 10 Jahre alten Bushmills zur Verkostung. 
Es ist immer wieder ein erhabenes Geräusch wenn der Korken und die Flasche voneinander getrennt werden. Aber noch besser ist das Klingeln beim Anschlagen der 'WhiskeygläserWhiskeygläser
Am Ende der Tour-2013 wurde bschlossen,
in Zukunft den Whiskey stilgerecht
aus Gläsern zu trinken.
Seit der Tour-2014 hat jeder Tourteilnehmer
ein personengebundenes
-mit eingravierten Namen versehenes-
Whiskeyglas am Mann zu tragen.
 
'.

13:04 Uhr, es geht los. Der Bus startet bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Banagher.

12:12 Uhr, Dieter schenkt die zweite Runde Whiskey ein. Wie gewohnt, kneift der 'Bauleiter' mal wieder.

13:32 Uhr, noch 'ne Runde. Diesmal hält Husti sein Glas auch wieder hin.

13:50 Uhr, der Bushmills ist alle 
Mit Erschrecken stelle ich fest, die Flasche hat keine Stunde überlebt. Das waren gerade mal fuffzisch Minuten. Ich glaube das ist neuer Rekord.

14:00 Uhr, als 'Notlösung' reicht Grube seinen Flachmann in die Runde.
Es gab ja mal Zeiten, da durfte man den am 'Mann' tragen. Seit dem es aber das Verbot von Getränken im Handgepäck gibt, müssen die Teile in die Reisetasche. Somit haben wir frühestens in Dublin nach dem Besuch am Gepäckband Zugriff auf die Dinger. Das hat natürlich auch seine guten Seiten. So haben wir jetzt noch was gegen den kleinen Durst. Früher waren die um die Zeit schon längst leer.

14:04 Uhr, einer von ganz hinten -von den 'billigen' Plätzen- kommt vor und fragt den Fahrer ob er mal 'nen kurzen Stopp einlegen könnte. Der Fahrer erklärt ihm, daß er hier nicht einfach so mit dem großen Bus anhalten kann, um die Leute am Straßenrand pinkeln zu lassen. Er will aber an der nächsten Tankstelle mit Rastplatz einen kurzen Halt machen.

14:10 Uhr, Grube lässt nochmal seinen Flachmann kreisen.

14:26 Uhr, auf der linken Seite ist ein Hinweisschild für eine Tankstelle zu erkennen. Von hinten pfeift es mehrmals. Der Busfahrer dreht sich erzürnt nach hinten um und murmelt irgendwelche Flüche in sich rein.

14:30 Uhr, der Bus hält auf dem Rastplatz neben der Tankstelle.
Die von den billigen Plätzen strömen nach vorne und werden vom sichtlich erregten Busfahrer Maß genommen.
"Don't whistle me! I'm a human not a dog! You don't have to whistle!". 
Ich glaube, ab jetzt dürfte allen Passagieren unmissverständlich klar sein, daß hier im Bus nicht gepfiffen wird.
Zwei von den hinteren Reihen müssen darauf schlagartig nicht mehr pinkeln. Die kehren wieder zurück auf ihre Plätze. Der Rest steigt mit gesenktem Haupt aus dem Bus und verschwindet schweigend hinter einer Tür mit der Aufschrift "Gents".
Eigentlich nutze ich ja selber solche Gelegenheiten auch gerne, aber seit dem 'SchlüsselerlebnisSchlüsselerlebnis
siehe Tourtagebuch-2009
Anreise, 14:36 Uhr
 
' auf der Tour-2009 hab ich mir das abgewöhnt. Da verkneife ich mir das immer bis Banagher.

14:58 Uhr, Banagher noch 8km. Das leiden hat bald ein Ende.





  Befreiungsschläge, double-Checks und graue Panther

15:06 Uhr, wir fahren bei J.J. Hough  vorbei. Ich gehe stark davon aus, daß wir das spätestens heute Abend noch von innen sehen.

15:08 Uhr, der Bus ist in den Bereich der Marina eingebogen und wird von einem Typ mit 'ner bunten Armbinde zum halten aufgefordert. Er erklärt dem Fahrer, daß heute hier ein Festival stattfindet und deshalb jede Menge Besucher mit Autos da sind. Somit ist auf der vorderen Seite alles zu geparkt und er kann mit dem Bus dort weder durchfahren noch wenden. Das heißt, wir müssen alle hier aussteigen und zu Fuß durch den Hintereingang auf das Gelände des Bootsvermieters.

15:10 Uhr, es ist immer wie ein 'Befreiungsschlag', wenn man nach gut zwei Stunden Busfahrt und der Einnahme diverser Destillate im 'Keramikzimmer' vor der Fliesenwand steht, und es laufen lassen kann. Das ist einfach ein Genuss. 

15:12 Uhr, während sich die restliche Crew ums Gepäck kümmert, erledige ich im Office wie immer den ganzen Papierkram mit dem Vermieter.

15:20 Uhr, Husti, Dieter und ich stehen vor Boot Nr. B1, eine Waterford.
Wieso sind wir nur zu dritt? "Wo is'n eigentlich die 'kleene Gruppe' ?", frage ich in die Runde.
"Keine Ahnung", meint Husti, und Dieter zuckt ebenfalls mit den Schultern.

15:22 Uhr, Holger kommt gemütlich mit 'nem Pappbecher Kaffee in der Hand den Bootssteg runter geschlendert. "Wo is'n Grube", frag ich ihn. "Toilette", ist die kurze aber eindeutige Antwort.
Klar, wo sonst soll der auch sein. Da hätte ich eigentlich auch selber drauf kommen können. Dem ist bestimmt die ganze Aufregung auf den Darm geschlagen. 
Gerade als ich grünes Licht zum entern gegeben habe, kommen zwei CC Mitarbeiter und behaupten, wir hätten das falsche Boot. "We have to double-check", meint einer der Beiden.
Laut dem Stück Papier was ich vorhin oben im Office bekommen habe, haben wir aber genau Boot Nr. B1  


15:24 Uhr, ich bin wieder oben im Office, wegen dem 'doublecheck'.
"You are shure we have B1 ?", frag ich zur Sicherheit nochmal nach. Der Kollege hinter'm Tresen schaut mich ungläubig an, und will wissen wieso ich das in Frage stelle.

15:30 Uhr, die Sache hat sich aufgeklärt. Unser Boot war nicht ganz fertig. Die B1 muss noch von außen gereinigt werden. Innen ist aber soweit alles fertig.

15:34 Uhr, Husti und Holger sind bereits auf Proviantbeschaffungs-Tour. Dieter, der irgendwie den Anschluss verpasst hatte, eilt hinterher.

15:44 Uhr, Grube sitzt mit entblößtem Oberkörper auf seinem Bett und hantiert frustriert mit seinem Handy.
"Biste schon wieder am Telefonieren ?", kann ich mir nicht verkneifen zu fragen.
"Nee, 'am APPsen' nur", meint er. "Das haut überhaupt nicht hin hier. Die schreiben was ganz anderes als was ich meine", schimpft er mit traurigem und enttäuschtem Blick.
Ich schätze sein Handy hat angefangen selbstständig zu denken. Da werden an Hand der ersten eingetippten Buchstaben willkürlich irgendwelche Worte geschrieben, die man aber selber gar nicht schreiben will. Die Dinger bilden sich dann ein, sie seien schlauer als ihre Benutzer. Deshalb heißt so ein Gerät heute ja auch "Smart"-phone

15:52 Uhr, plötzlich steht Dieter wieder an Bord 
"Ich weiß nicht wo die hin sind. Ich kann die nicht finden", behauptet er.
"Na wo soll'n die schon sein", sage ich. "Die sind entweder auf dem Weg zum Supermarkt, schon dort, oder bei J.J. Hough. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht".
Dieter schaut mich ungläubig an:"Meinste ?".
"Na klar, wo denn sonst? Du bist doch nicht das erste Mal hier, den Supermarkt wirste doch wohl noch finden, und auf dem Weg dorthin läufste auch bei J.J. Hough vorbei. Also hau dich in die Spur, die Beiden warten bestimmt schon auf dich !".

15:54 Uhr, jetzt brauch ich erst mal was zur Beruhigung. Zum Glück hat Grube noch ein Schlückchen in seinem Flachmann.

16:00 Uhr, unser Boot wird von außen gereinigt und ein Mitarbeiter von CC überprüft noch unseren Diesel bezüglich Ölstand, Wasserpumpe und Filter.Grube bezieht die Betten und ich fange schon mal an den Gasherd, Kühlschrank und sonstige Geräte zu checken.
Früher haben wir dann auch noch sämtliche Teller, Tassen, Messer, Löffel und sonstige Küchenutensilien gezählt und überprüft. Aber das hab ich mir schon vor Jahren abgewöhnt. Da mach ich mir keine Gedanken mehr drüber. "Übernommen wie gesehen" fertig. Hauptsache der Motor, Kühlschrank und die Klopumpen funktionieren. Und genug Diesel sollte natürlich auch im Tank sein.

16:12 Uhr, wie jedes Jahr hab ich noch die obligatorischen Extrapakete Klopapier und 'nen Aschenbecher oben im Office geholt. Die außerdem noch gewünschten Plastiksessel für's Oberdeck bekommen wir gebracht.

16:24 Uhr, damit ich nicht so sinnlos rumsitze, hab ich mal die mitgebrachten Destillate 'Kameragerecht' aufgebaut und das obligatorische Foto gemacht.

16:30 Uhr, irgendwie ist unser Boot falsch eingeparkt. Der Seiteneingang ist auf der Wasserseite und nicht am Steg. Diese Position ist nicht wirklich 'Seniorengerecht'. Hier besteht noch Verbesserungsbedarf. Gleichzeitig wäre das auch eine gute Gelegenheit mal die Maschine und das Handling des Bootes zu testen. Mal sehen ob ich's noch kann.

16:38 Uhr, perfekt!! Unser Boot liegt jetzt altersgerecht geparkt mit der Tür am Steg. Wenn die Ü-60'er nachher von der Proviantbeschaffungstour kommen, können die mit dem 'Einkaufswagen' direkt bis an die Tür fahren und das ganze Zeug bequem einladen.
Apropos Ü-60'er, da fällt mir ein, ich hab ja jetzt auch 'ne Sechs vorne dran. Scheiße, da muss ich mir ja 'ne neue Bezeichnung für die 'Alten' einfallen lassen. Vielleicht "Die grauen Panther" oder sowas in der Art. 

16:48 Uhr, das Boot steht perfekt, die Technik funktioniert, Klopapier haben wir auch genug und die Soundanlage hab ich mit eigenem Equipment ebenfalls zum laufen gebraucht. Aus den Deckenlautsprechern tönt "American Pie" von Don McLean.

16:52 Uhr, ich habe mein Zippo wieder vom sicherheitstechnisch unbedenklichen 'Transport-Setup' in den Betriebszustand versetzt. Das heißt zusammengebaut, Watte rein und Benzin aufgefüllt.
Das wäre doch glatt 'nen Zigarillo und 'nen Whiskey wert.

16:54 Uhr, inzwischen hat es auch der Flachmann aus meiner Reisetasche auf den Tisch geschafft. Grube und ich sitzen auf der Couch im Salon. Wir haben uns jeder ein Zigarillo angesteckt, husten fürchterlich und genießen den ersten Whiskey an Bord.
Ach nee, stimmt nicht, ist ja schon der Zweite Whiskey.

17:18 Uhr, die 'Grauen Panther' kommen vom Einkaufen zurück.
Wenn ich jetzt so auf die Uhr schaue, bin ich mir sicher, die haben es wieder getan. Die haben es wie immer nicht geschafft, ohne auf ein kurzes 'Dienstbierchen' einzukehren, bei J.J. Hough vorbei zu kommen.





  Patronengürtel, versteckte Viren und Rockmusik

17:40 Uhr, der Proviant ist gebunkert und verstaut.

17:46 Uhr, da er letztes Jahr rumgenölt hat, wie liederlich Grube den 'Patronengürtel' bestückt hat, bekommt Holger diesmal von mir den Befehl den 'U-Gürtel' selber aufzufüllen.

17:52 Uhr, okay, das könnte man so gelten lassen. Und der 'Medizinschrank' ist jetzt auch gefüllt. Darauf müsste man doch gleich Einen nehmen.

18:16 Uhr, noch 4 U-Berg

18:20 Uhr, und jetzt noch 'nen Jameson!
Wenn das so weitergeht, sehe ich schwarz mit dem abendlichen Kulturprogramm im Pub.

18:22 Uhr, Dieter lässt die ersten fünf Guinness ein.

18:58 Uhr, weil Dieter im Weg sitzt, musste ich das 'BauleiterkloBauleiterklo
Da ist das vorwiegend von Husti
genutzte Klo im Heckbereich.
Wenn man das benutzen darf
ohne einen Anschiss zu bekommen,
ist das wie der Ritterschlag.
 
' benutzen. Hab zwar meine Brille nicht mit gehabt, aber ich denke, daß ich alle SpurenSpuren
siehe Tourtagebuch-2013
Tag-4, 15:22 Uhr
 
entfernt habe.

19:12 Uhr, jetzt kommt auch Husti -im weiteren Verlauf nur noch Smutje genannt- aus seinem Revier -der Kombüse- hoch in den Salon. Der hatte inzwischen schon die Lammkeule für morgen vorbereitet.
Wie alle Jahre aufs Neue erwähnt, steht ihm auf Grund hervorragender Leistungen im Bereich Catering und kulinarische Betreuung eigentlich der Titel "Chef de Cuisine" zu. Aber das ist mir zu lang um das im Laufe der folgenden Tage tausendmal zu schreiben. Deshalb verwende ich ab jetzt den 'Arbeitstitel' Smutje.
"Setz dich", meint Grube. "Wir setzen uns jetzt hier hin und sind einfach mal ganz locker".
Also rein sprachtechnisch gesehen, holpert Grube schon ganz schön, würde ich behaupten. Ich schätze mal, lange mach der nicht mehr mit. 

19:14 Uhr, der Smutje kippt sich jetzt auch 'nen Jameson ein. Prost!

19:50 Uhr, ich lag mit meiner Vermutung richtig. Grube schläft tief und fest.
Der Smutje serviert das Abendbrot. Es gibt den Klassiker, original Thüringer Wurst -von Holgers Fleischer des Vertrauens- sowie von Husti selbstgefertigtes Griebenfett und richtiges Schwarzbrot. Alles wie immer direkt aus Deutschland nach Irland importiert. Die weiteren Zutaten wie Butter, Lauchzwiebeln, Gurken und sonstige Garnierungen stammen hier aus dem Supermarkt vor Ort.

20:06 Uhr, vier U-Berg.

20:10 Uhr, Dieter ist jetzt auch sein Bett hüten gegangen.

20:24 Uhr, die Pulle Jameson sieht ihrem Ende entgegen. Holger und ich machen die Flasche für den Leergutbehälter passend. 

20:50 Uhr, ich hab mal prophylaktisch das Kabel für den Landstromanschluss aus der Kiste geholt und unser Boot 'angesteckt'. Man weiß ja nie, wann die Batterien mal wieder Strom zu fressen bekommen.

21:56 Uhr, wir scheinen irgendeinen versteckenden Virus Bord zu haben. Holger fängt plötzlich auch an zu schwächeln und faselt was von schlafen gehen.

21:08 Uhr, der Virus hat zugeschlagen und seine Opfer gefunden. Die 'Kleene GruppeDie kleene Gruppe
Auf Hochdeutsch "Die kleine Gruppe".
Hier bin ich mir nicht ganz sicher woher dieser Begriff stammt. Ich vermute, das fällt in die Zeit zurück, als wir alle noch zur Schule gingen.
Hier sei nur kurz erwähnt, daß wirklich alle Tourteilnehmer in dieselbe Schule gingen und wir uns auch schon so lange kennen. Drei Mann haben sogar im selben Haus gewohnt.
In den Sommerferien sind wir immer gemeinsam mit zwei Lehrern (rein privat) für drei Wochen in eine Jugendherberge in Mecklenburg gefahren. Da sich die Teilnehmer über mehrere Klassenstufen bzw. Jahrgänge verteilten, gab es drei Gruppen. Die große Gruppe, die mittlere Gruppe und eben die "kleene Gruppe". Die durften z. Bsp. noch kein Bier trinken und mussten abends immer eher in's Bett.
 
' ist jetzt komplett im Reich der Träume. Das heißt, nur Husti und ich sind auf dem Weg zu J.J. Hough's Pub.

21:16 Uhr, wir sind fast am Ziel. Die Musik -vom Klang her eher ungewohnt und laut- ist schon bis raus auf die Straße zu hören. Husti dreht sich entsetzt zu mir rum und verdreht die Augen. Der Sound scheint irgendwie nicht für seine Ohren gemacht zu sein. Oder liegt's einfach nur am Alter 

21:20 Uhr, ich ordere zwei Guinness am Tresen.
So richtig gefüllt wie sonst um diese Zeit ist der Pub aber noch nicht. Naja, 'schaunmermal' der Abend ist noch lang, da kann noch viel passieren.

22:00 Uhr, es bedurfte schon einiges an Überredungskunst, daß Husti jetzt ein weiteres Pint Guinnes in der Hand hält. Aber wenigstens muss ich nicht wie befürchtet alleine trinken.

22:48 Uhr, nachdem ich mein drittes Pint dann doch alleine trinken musste, hab ich dem Drängen eines einzelnen Herrn nachgegeben. Wir befinden uns auf dem Heimweg.

22:56 Uhr, wieder an Bord.
Zusammenfassend muss ich sagen, es war ein geiler Abend bei J.J. Hough. Was die Musik betrifft gab es heute nicht die sonst üblichen 'Klassiker'. Weder "Brown Girl In The Ring" mit Mary bzw. Theresa -über den genauen Namen gehen die Meinungen auseinander- am Klavier, noch "The Wild Rover" mit Michael Hough höchstpersönlich waren heute zu hören. Dafür gab es aber richtig gut gespielte Rockmusik von einer Live-Band. Das war mal was ganz anderes.
Bei Husti bin ich mir nicht wirklich sicher, mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen. 

23:00 Uhr, egal wie, aber ein Zigarillo und ein Whiskey muss jetzt noch sein.

23:12 Uhr, Licht aus!
* * * Gute Nacht * * *

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