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    Tag-1
Banagher - Clonmacnoise

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⇒ Ein nicht perfektes Frühstück
08:10 Uhr, gut 'ausgeschlafen' und etwas trocken im Hals öffne ich die Augen. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Das sind gute Voraussetzungen für einen perfekten Tourstart. Aus der Kombüse sind auch schon die ersten Geräusche zu vernehmen. Gut gelaunt begebe ich mich langsam in die Senkrechte und schlürfe in die Nasszelle.
08:30 Uhr, ich erhalte den ersten 'Dämpfer'. Keine Baguetten zum Frühstück. Das hat andere Jahre aber schon viel besser funktioniert. Da wurde sogar der Titel "1. Breakfast and Brötchenman" verliehen. Es war vielleicht doch keine so gute Idee von den 'Anderen' gestern Abend so lange bei J.J Hough zu bleiben. Als Ersatz für die fehlenden Baquetten gibt es das berüchtigte "Pat's Pan". Aussehen tut's wie Toastbrot und schmecken noch beschissener. Das ist so weich und labbrig, daß man eine Scheibe davon problemlos auf die Größe von einem Stück Würfelzucker zusammendrücken kann. So ein richtiges Highlight anlässlich des ersten Tourfrühstücks kann ich bis jetzt auch nicht auf dem Tisch entdecken. Okay, U-Berg, gekochte Eier und der übliche Teller mit hausschlachtener Leberwurst, Blutwurst und dem obligatorischen 'Pressack' sind da, aber es fehlt halt das gewisse Etwas. Naja, wir haben ja noch eine ganze Woche vor uns. Da kann noch viel passieren. Außerdem gehe ich davon aus, daß es sich hierbei um einen einmaligen 'Ausrutscher' handelt.





⇒ Hechte ohne Ende
Sonntag 09:45 Uhr, die Tour 2010 hat soeben begonnen. Wir haben beschlossen, erstmal mit 'Angelgeschwindigkeit' bis Clonmacnoise zu fahren und wenn es das Wetter zulässt, dort zu übernachten. Morgen dann kurz in Athlone anlegen um bei Bedarf den Proviant auffüllen zu können und dann Nonstop über den Lough Ree bis Lanesborough.
09:50 Uhr, wir sind kaum 300 Meter von der Marina entfernt, da hat Holger schon seinen Wobbler im Wasser. Kurz darauf lässt auch Quaddel seinen 'Gummifisch' in den Shannon. Dieter sitzt daneben und beobachtet das Geschehen. Eigentlich wollte er ja die Angelausrüstung von Grube mitnehmen, hat dann aber kurzfristig beschlossen sich nicht dem 'Angelstress' auszusetzen. So kommt es, daß er jetzt für's Catering verantwortlich ist. 10:35 Uhr serviert er dann auch prompt eine Runde Whiskey.

10:57 Uhr, "Halt Hecht!!", Holger hat 'nen Biss. Nachdem dieser an Bord ist -nur die, die an Bord sind gehen in die Wertung ein- befindet Husti als "Chef de Quisin", daß dieser Hecht nicht seinem Niveau entspricht und deshalb nicht würdig ist in eine seiner Pfannen zu kommen. Aus diesem Grund wird er wieder ins Wasser gesetzt. Holger ist das aber im Moment egal, denn er hat sich damit den Titel '1. Hechtfänger' für die Tour 2010 gesichert. Grube wird das sicher nicht gerne hören. Ihm wäre es bestimmt lieber, wenn Quaddel oder Dieter den ersten Fisch an Bord geholt hätte. Nur acht Minuten später schlägt Quaddel zurück. Husti fällt allerdings auch in diesem Fall wieder das Urteil "Der geht wieder zurück" obwohl der sogar größer als Holgers Fang war. Aber egal Größe hin Größe her, der Titel 1. Hechtfänger ist bereits vergeben.

11:30 Uhr, "Halt Hecht!!", Quaddel hat wieder was am Haken. Diesmal muss es etwas Großes sein. Seine Angel biegt sich jedenfalls mächtig durch. Während Quaddel noch mit seinem Fang kämpft habe ich den Gashebel auf 'Neutral' gestellt und lasse das Boot nur mit der Strömung treiben. Holger steht schon am Heck mit dem Gaff bereit um den Fang an Bord zu holen. Plötzlich schnellt Quaddels Angel -begleitet von den Worten "Scheiße, abgegangen!!"- nach oben. Auf den ersten Blick sieht es aus, als ob die Schnur gerissen ist. Als ich kurz danach nach vorne schaue, sehe ich einen großen Fisch mit halb abgetrennten Kopf und 'nem Wobbler im Maul an der Wasseroberfläche treiben.   Wahrscheinlich ist der bei dem Versuch ihn an Bord zu holen in die Schraube gekommen. Ob Holger da evtl. etwas 'nachgeholfen' hat, möchte ich jetzt nicht beurteilen müssen. Aber wieso treibt der jetzt vor uns? Wir sind ja eigentlich gegen die Strömung gefahren, und da hätte ich das Teil hinter uns vermutet.
Dieter hat sich inzwischen auf Steuerbord mit dem Gaff bewaffnet und ich manövriere das Boot langsam auf den Fisch zu. Kurze zeit später ist er an Bord. Da dieser Hecht ziemlich groß ist und durch den Kontakt mit der Schraube quasi schon fast 'filetiert' ist, entscheidet Husti "Den nehmen wir!".

Jetzt scheint Quaddel einen 'Lauf ' zu haben, 12:53 Uhr hat er den nächsten Biss. Dan geht es weiter, 13:03 und 13:30 Uhr die nächsten Beiden. Holger kommt vor lauter Stress selber gar nicht mehr zum Angeln. Er ist permanent damit beschäftigt Quaddels Fänge mit Hilfe des Gaffs an Bord zu holen. Noch kann er davon zehren, daß 'ER' den Ersten gefangen hat . Dieter sieht die ganze Sache total entspannt und kommentiert das Geschehen völlig gelassen mit den Worten: "Ich hab meinen Fang gemacht!".
13:45 Uhr, Holger hat sich gerade mal kurz zum Pinkeln verabschiedet und Dieter seine Angel übergeben. Der langjährige Leser des Tourtagebuchs ahnt jetzt sicher was passiert.

Leser: Ich möchte hier nicht die 'Feministinnen' unter den 'Leserinnen' diskriminieren. Mir ist es ganz einfach nur zu viel bei jeder Gelegenheit beide Geschlechter erwähnen zu müssen. Es nervt schon genug, wenn zum Beispiel 'Fernsehmoderatorinnen' und Fernsehmoderatoren ständig von 'Zuschauerinnen' und Zuschauern oder Politiker immer von 'Wählerinnen' und Wählern sowie von 'Sympathisantinnen' und Sympathisanten reden. Die Krönung sind dann solche feministisch zugemüllten Sätze wie: "Der Chef bzw. die Chefin bestimmt seinen Stellvertreter oder seine Stellvertreterin bzw. ihren Stellvertreter oder ihre Stellvertreterin". Umständlicher und lächerlicher geht's kaum noch. Der Duden schreckt nicht mal vor der Kriminalisierung der Weiblichkeit zurück. Da findet man Begriffe wie 'Erbschleicherin', 'Drogendealerin' oder 'Mädchenhändlerin'. Die 'Massenmörderin' findet man allerding nicht. Ebenso scheint es keine 'Schmutzfinkin' oder 'Sündenziege' zu geben. Die Sprache hat nie versucht die biologischen Unterschiede abzubilden. In den ersten 50.000 Jahren hat das auch keinen gestört. Aber wenn die 'Feminisierung' der Deutschen Sprache weiter anhält, gibt es demnächst ein 'Einwohnerinnenmeldeamt', ein 'Cristinnentum' und am 24. Dezember kommt die 'Weihnachtsfrau' !

Dieter wird schlagartig aus seiner Gemütlichkeit gerissen. Er hat plötzlich einen Fisch am Haken. Das ist so ziemlich das Schlimmste was ihm passieren kann. Zum Glück kommt Holger gerade zurück und nimmt die Sache wieder selber in die Hand. Dieter quittiert das Ganze mit: "Das geht mich Nichts an. Ich gehe jetzt schlafen!". Theoretisch hat Dieter jetzt 1,5 Hechte. Einen Selbstgefangenen und den 'Schraubenhecht', den er mit dem Gaff reingeholt hat. Das sind genau 50% mehr als Holger. Der ist mittlerweile am Boden zerstört und bietet an: "Wenn ich keinen mehr fange, esse ich meine Hammelkeule heute definitiv mit Besteck!".




Es geht los

Der Erste

Shannonbridge

Der Gößte



⇒ Hammelkeule und Intensivmittagschlaf
14:10 Uhr, wir legen in Clonmacnoise an. Als ich unter Deck komme, ist Husti bereits dabei die Hammelkeule mit Thüringer Klößen und grünen Bohnen auf die Teller zu bringen. Der Geruch lässt mir schlagartig das Wasser im Munde zusammenlaufen. Währen Quaddel die Teller auf den Tisch räumt lässt Holger das Guinness ein. Dieter scheint noch zu schlafen. Als ich die Tür zu seiner Koje aufmache und "Dieter aufstehen, es gibt lecker Hammelkeule!!" rufe, bekomme ich nur ein müdes "Hm, jaaa" zur Antwort. Kurze Zeit später kommt er aber trotzdem raus. Die Hammelkeule schmeckt vorzüglich und wird mit Guinness und 'ner '12'er Jameson' abgerundet. Zum Abschluss dann die obligatorischen fünf U-Berg als 'Verdauungshilfe'.

14:50 Uhr, da Grube als 'noch' Titelträger dieses Jahr leider nicht mit dabei ist, muss ich in meiner Funktion als Kapitän & Reiseleiter die alljährliche Ehrung anlässlich des ersten an Bord gebrachten Hechtes übernehmen. Mit einer kurzen und feierlichen Ansprache überreiche ich Holger die Urkunde und ernenne ihn offiziell zum "1. Hechtfänger" der Tour 2010. Holger zeigt mir stolz einen mitgebrachten Zollstock und sagt: "Wenn Grube mit wäre, hätte ich den bei 1 Meter abgebrochen!". Damit die Sache auch amtlich wird und eventuellen späteren Rechtsstreiten standhält, dokumentiert Husti die komplette Zeremonie auf Video.

15:25 Uhr, als ich mir gerade so überlege, ob ich die ca. 2 cm die noch in der 12'er Jameson sind, gleich austrinke oder noch fünf 'winzige Schlückchen' einschenke, schnappt sich Husti die Pulle mit den Worten: "Die nehm ich mit in's Bett!". Das mit dem Bett ist eigentlich 'ne gute Idee. Jetzt ein gepflegter Mittagsschlaf, das kommt bestimmt gut. Hier ahnt allerdings noch Keiner, daß das ein 'intensiv' Mittagsschlaf wird. Ich werde zwar noch mehrmals wach, aber immer ist absolute Stille an Bord. Das führt bei mir zur Annahme, die Anderen pennen auch noch und ich kann noch etwas liegen bleiben. Um es kurz zu fassen bzw. vorweg zu nehmen, dieser "Mittagsschlaf" wird für die 'Meisten' erst morgen Früh enden.




Clonmacnoise

1. Hechtfänger
  Anreise
08.05.2010
****** Gute Nacht ******

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Tag 2
10.05.2010