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    Tag-5
Killglass - Drumsna

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⇒ Eine imaginäre Morgensymphonie
06:14 Uhr, also genau zwei Minuten eher als von mir geplant, werde ich durch eine zuknallende Klotür geweckt. Aha, G-2 ist wie gewohnt überpünktlich und beginnt sicher jeden Moment mit einer imaginären Morgensymphonie. Er startet wie immer mit leichtem Stöhnen, Schniefen und mehreren kurzen, einleitenden Darmwinden. Die haben bei ihm immer so ein gewisses 'Blubbern'. (Er hat mir mal erzählt, daß sich das Blubbern automatisch und proportional zum Alter und Anzahl der Hämorriden entwickelt. ) In Fachkreisen wird diese Art von Tönen auch als 'Altemännerfurtz' bezeichnet.
Langsam aber sicher 'bläht' er sich zum musikalischen Höhepunkt. "KRAWUMMM----FFFOMMPPPTZZZ…". Dieser kernige Ton wird von der Keramikschüssel mit einem imposanten Doppelecho quittiert. Die Krönung ist dann eine - im wahren Leben nur von echten Profis beherrschte- Kombination aus Entlastungsröcheln und Genußstöhnen. Am Schluss dann der übliche Kontroll-Nase-Hochzieher und Ende-Huster. Für mich immer das Zeichen, jetzt ist seine persönliche 'Belastungsgrenze' erreicht und er benötigt dringend Frischluft.
Nach diesem Meisterwerk akustischer Morgenbeschallung drehe ich mich nach rechts und schlafe beruhigt wieder ein.





⇒ Vatertag mit Bommerlunder und Betty
09:00 Uhr, es gibt Rührei mit viel Schinken, Speck, Zwiebel und warme Baguetten. Das ist das perfekte 'Vatertagsfrühstück'. Leider sieht ausgerechnet an unserem Ehrentag das Wetter nicht besonders gut aus. Heute ist der erste Tag wo uns nicht schon am Morgen die Sonne begrüßt. Es ist zwar trocken aber sehr bedeckt. Aber der Tag ist ja noch lang. Da kann noch viel passieren.
Als erstes Etappenziel haben wir Drumsna ausgewählt. Dort wollen wir Mittag machen und dann operativ entscheiden ob oder wie es weiter geht. Laut Speiseplan gibt es zu Mittag Eisbein mit Sauerkraut. Die Whiskeyvorräte sind ja leider alle, aber wir haben noch eine Flasche Bommerlunder. Die passt auch ganz gut zum Eisbein. Husti räumt die Pulle schon mal vorsorglich in den Kühlschrank. Falls die dort zu kalt wird, können wir im Ernstfall auch Grog draus machen.
Wir wollen den heutigen Feiertag ohne Stress angehen. 09:50 Uhr, Quaddel und ich lassen uns jeder ein 'Vattertagmorgenguinness' ein, Husti und Dieter werkeln in der Kombüse und Holger schwingt draußen seine Angel. Weil es auf Grund der fehlenden Sonne etwas kalt ist, hat sich Holger eine Sturmhaube über den Schädel gezogen. Der hat Glück, daß auf unserem Boot kein Burka-Verbot herrscht.

10:50 Uhr, G-2 ist mittlerweile auch vom Duschen zurück und wieder an Bord, wir legen ab. Quaddel und Holger sitzen hinten auf dem 'Sonnendeck' und haben schon wieder die Wobbler im Wasser. So richtig scheint heute aber nichts zu beißen. Der Himmel zieht sich immer mehr zu und es fängt ganz leicht an zu tröpfeln. 12:06 Uhr, die Crew hat beschlossen, daß ich den letzten Grog bekomme. Ein feiner Zug von denen, finde ich. Als wir bei Coarse Island wieder in den Hauptarm des Shannon einbiegen, fällt dann reichlich Wasser vom Himmel. Ich übergebe das Ruder an Quaddel, der vorsorglich schon unter Deck am Steuer Platz genommen hat. Da wie bereits erwähnt der Whiskey alle ist, bleibt die Stimmung etwas gedämpfter als gewohnt. Speziell für Holger wird der Begriff "Hecht" zum Unwort des Jahres gewählt. Um wenigstens etwas Abwechslung ins Spiel zu bringen, aktiviere ich 12:36 Uhr mein Handy und rufe Grube an um ihm zum Vatertag zu gratulieren. Da er in Wirklichkeit aber gar kein 'Vater' ist, gratuliere ich ihm wenigstens zum 'Herrentag'. So richtig nüchtern klingt er auch nicht mehr.

13:10 Uhr legen wir in Drumsna an. Aus der Kombüse kommt ein Geruch, der einem alles Wasser was man im Munde hat zusammenlaufen lässt. Dieter und Quaddel decken den Tisch, lassen Guinness ein und stellen fünf U-Berg bereit. Zur Feier des Tages bekommt Jeder eine Serviette mit 'Kuh-Motiv' hingelegt. Husti hat Stress die heißen 'Eis'-beine unbeschadet aus der Backröhre auf die Teller zu bekommen.
13:25 Uhr, "Guten Appetit!". Herrlich, das ist ein Genuss. Einziger Kritikpunkt, (meinerseits) voriges Jahr musste ich mich nicht mit dem Knochen abmühen. Da gab es Eisbein - auf Wunsch eines einzelnen Herrn- bereits ausgelöst.

14:00 Uhr, der Tisch ist bereits abgeräumt, gereinigt und von den leeren U-Berg Flaschen befreit. Dieter verschwindet plötzlich mit der Flasche Bommerlunder in der Hand in seiner Kajüte. Seine letzten Worte waren: "Ich hab ja noch 'ne Überraschung!". Das wiederum veranlasst Husti aufzuspringen und ebenfalls "Überraschung" murmelnd kurz zu verschwinden. Husti ist als Erster wieder da und stellt fünf Schoko-Schafe auf den Tisch. Bei Dieter scheint es etwas länger zu dauern. Schimpfen, Fluchen, die Klotüre klappert: "Ich komme gleich, kleinen Moment noch!". Wir sind bis aufs äußerste gespannt was jetzt passiert.

14:06 Uhr, die Kajütentür geht auf und eine Blondine im Bikini steht im Raum. Der Saal tobt!! Zum Glück hatte ich schon mal vorsorglich die Videokamera in die Hand genommen und kann so das ganze Geschehen für die Nachwelt dokumentieren. Dieter mit blonder Perücke und 'ner Bikini Schürze. Die hat sogar 'Hupen' in 3-D. Ich schätze die Körbchengröße so zwischen A und AA. In der Hand hält er ein Tablett auf welchem fünf Drinks stehen. 'Anchovis mit Salzstange an Bommerlunder' ist eine von Dieters Spezialkreationen. Über den Geschmack lässt sich streiten. Aber das ist jetzt zur Nebensache geworden. Angesichts der oben erwähnten Körbchengröße leuchten Hustis Augen 'besonders' hell. Nach der ganzen Aktion hängt Dieter die Schürze nebst Perücke ans Fenster und wir taufen sie auf den Namen "Betty".




"Burka"

Drumsna

Eisbein

"Betty"



⇒ Spaziergang ins Town Centre
16:15 Uhr, nachdem die Flasche Bommerlunder mehrmals über den Tisch gekreist ist und ein Verdauungsschlaf hinter uns liegt, füllt sich der Salon langsam wieder mit Leben. Husti hat Kaffee gekocht und draußen hat sich das Wetter zum Positiven gewendet. Eigentlich optimale Bedingungen für einen Feiertagnachmittag. Laut Navigation Guide geht es vom Anleger aus nach rechts in Richtung Town Centre. Das bringt uns auf die Idee einen Ausflug zu unternehmen und dabei das 'Stadtzentrum' zu erkunden.

17:20 Uhr, wir haben die 'Hauptsraße' von Drumsna erreicht. Leider müssen wir feststellen, daß der Begriff 'Town Centre' mehr als nur leicht übertrieben war. Außer einem "Convernience Store", einem Gartenfachmarkt und einem historischen Gräberfeld, gibt es hier nichts zu entdecken. Der Gartenmarkt und das Gräberfeld sind schnell inspiziert und werden abgehakt. Zum Glück gibt es wenigsten einen Pub.
17:55 Uhr, die Dame hinter'm Tresen lässt etwas wiederwillig fünf Guinness ein. Für die scheinen wir potentielle 'Unruhestifter' zu sein. Bestimmt haben wir sie in ihrer Mittagsruhe gestört. Zumindest lässt ihr Gesichtsausdruck diese Annahme aufkommen. So kommt es, daß wir nach nur drei Runden Guinness dieses Etablissement wieder verlassen.

19:30 Uhr, Quaddel und Dieter haben den Abendbrottisch gedeckt. Husti hat noch diverse Reste vom Mittag 'aufgearbeitet'. Es gibt noch mal Sauerkraut -was jetzt noch viel besser als Mittag schmeckt- sowie Eisbein und den gewohnten Wurst- und Käseteller. Dieter lässt für Jeden ein Guinness ein und erwähnt, daß in der Flasche Bollermunder auch noch ein Rest drin ist. Kein Mensch außer Dieter sagt "Bollermunder". Jeder Normalbürger sagt "Bommerlunder", der nicht.
Da wir noch genügend von den Plastik Schnapsgläsern haben, füllt Dieter fünf Stück davon mit dem Rest aus der Pulle. Bei Quaddel lässt plötzlich der Füllstand sichtbar nach. Der Becher scheint einen Riss zu haben. "Schnell, schnell 'ne Serviette und einen neuen Becher!", ruft Quaddel. Er kann gerade noch den Rest in den neuen Becher kippen. Die Serviette wird natürlich auch nicht weggeschmissen. "Das gute Zeug!" Quaddel lässt noch ein winziges Schlückchen Bommerlunder aus der Serviette in seinen Becher tropfen.

20:19 Uhr, offiziell sind jetzt sämtliche -Guinness ausgenommen- Alkoholvorräte an Bord aufgebraucht. Husti ruft zu Holger, der gerade von der Toilette kommt: "Geh mal in meine Reisetasche, links vorne ist noch was drinne!". Holger kommt mit 'nem Flachmann voll Whiskey zurück. Kurz darauf fällt Dieter ein, daß er auch noch seinen Flachmann hat. Da ist zwar nur Gin und kein Whiskey drin aber in der Not … Na bitte, so schlecht sieht es nun doch nicht aus. Leider passt aber in so einen Flachmann nicht viel rein.

21:16 Uhr ist auch Dieters Gin alle. Der wirklich allerletzte Rest an Alkohol besteht jetzt noch aus drei Flaschen U-Berg. Da Drei natürlich schlecht durch Fünf teilbar ist, trifft es sich gut, daß Husti und Quaddel langsam vom Schlafengehen reden. Allerdings müssen die noch ausdiskutieren, wer zu erst geht. Die Beiden handeln gewöhnlich nach der Devise: "Wer zuletzt geht hat verloren!!". Wenn Quaddel als Erster geht, hat Husti verloren. Da kann er nämlich nicht einschlafen weil Quaddel dann immer schon tierisch schnarcht. Quaddel wiederum behauptet das Selbe von Husti.
22:36 Uhr, Quaddel hat verloren! Das bedeutet, Husti schläft bereits und Quaddel verabschiedet sich jetzt auch. Endlich sind wir nur noch Drei. Nun sind die letzten U-Berg problemlos 'teilbar'. Im Prinzip sind die auch schon so gut wie leer. Wir teilen uns noch ein Guinness und dann geht's ab in die Koje.   22:50 Uhr, Licht aus!




Drumsna

Convernience Store

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14.05.2010