| * Notruf und kein Geburtstag * ⇒ 10:46 Uhr, wir fliegen in ca. 10.000 m Höhe irgendwo zwischen Frankfurt am Main und Dublin. Ich habe wie gewohnt einen Pappbecher Kaffe und einen Plastikbecher 'T-Saft' auf meinem Klapptisch stehen. Husti und Grube haben sich Rotwein bzw. Sekt bestellt. Als extra Lufthansa-Überraschungs-Menü wird ein halbes Ei mit Tomate und Wurstwürfeln auf Kartoffelsalat gereicht. Und als besonderes 'Add-On' gibt es eine Plastik Klapp-Gabel. Die ist eigentlich viel zu schade um anschließend im Müll zu landen.
⇒ 11:00 Uhr Ortszeit, also Irischer Zeit, meine Ohren signalisieren mir durch das übliche, leichte Rauschen, daß wir uns im Landeanflug befinden. Da ich -privilegiert wie ich nun mal bin- einen Fensterplatz habe, kann ich auch schon die ersten Kreisverkehre aus der Luft erkennen. Das ist für mich immer das sichere Zeichen, daß wir am Ziel sind. Okay, anderswo gibt es auch Kreisel. Aber dort sieht es nicht so schön grün aus. Hätte ich jetzt allerdings nur stinknormale Kreuzungen gesehen, wäre in mir der Verdacht hochgekommen, daß sich der Pilot verflogen hat und wir schlimmstenfalls irgendwo über 'Malle' kreisen.
⇒ 11:06 Uhr, mit nur einer Minute 'Verspätung' setzt unser A320-200 auf der Landebahn auf. Das Wetter sieht für Irische Verhältnisse hervorragend aus. Routiniert bewältigen wir den Weg vom Gate bis um Gepäckband.
⇒ 11:45 Uhr, das Gepäck bzw. alle Taschen sind 'vollzählig' in Dublin angekommen. Das bedeutet, wir haben wieder Zugriff auf den flüssigen Teil unserer Marschverpflegung. Um dem evtl. aufkommenden 'kleinen Dürstchen' während des Bustransfers etwas entgegensetzen zu können, entnehme ich meiner Reisetasche sofort die alljährliche 'Busflasche' der Marke "The Irishman". Eigentlich ist das immer Quaddel's Part. Da er dieses Jahr allerdings nicht mit dabei ist, habe ich diese verantwortungsvolle Aufgabe übernommen. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, das die Flasche von Quaddel gesponsert wurde. Man kann also sagen, er ist geistig bei uns.
⇒ 11:50 Uhr, am Meeting Point werde ich sofort von einem SEW Mitarbeiter als potentieller 'Bootstourist' erkannt und angesprochen. Tatsächlich, auf seiner Liste steht unter meinem Namen "5 / COS". Das soll bestimmt 5 Personen nach Carrick On Shannon heißen. Er erklärt mir, daß uns der Busfahrer hier abholt und wir noch ca. 20 Minuten auf eine Maschine aus München warten müssen. Okay, das wäre also auch geklärt. Ein Grund für den ersten Schluck Whiskey.
⇒ 11:52 Uhr, Holger holt seinen 'Flachmann' aus dem Rucksack und gibt 'ne Runde. Das hebt natürlich sofort die Stimmung. Der einzige der im Moment schon wieder Stress hat, ist Grube. Sein funktioniert nicht!! "Scheiße, das Ding haut nicht hin, ich kann nur Notrufe machen!". Keine Ahnung was der jetzt schon wieder mit seinem Handy will. Mich würde interessieren, wie der früher ohne dem Teil ausgekommen ist. Eigentlich könnte man Grubes Leben pauschal in zwei Abschnitte teilen. Einmal die Epoche vor Erfindung des Mobiltelefons, und die Zeit danach, also heute.
⇒ 12:10 Uhr, wir sitzen bereits im Bus, und ich lasse den "Irishman" aus meinem Rucksack gleiten. Grube hält plötzlich ein Glas in der Hand und faselt was von 'standesgemäß' und 'vornehm' trinken. Der hat doch nicht alle Latten am Zaun! Ich könnte mir vorstellen, der hat sich das Ding mal schnell als "App" von seinem Handy runtergeladen. Ich lasse die Flasche aber erstmal in der Runde Kreisen bevor ich die zu Grube rüber reiche.
⇒ 12:30 Uhr, Nachdem auch die Truppenteile aus München im Bus sind zählt der Fahrer zur Sicherheit nochmal die Fahrgäste. Dann geht es endlich los, wir starten in Richtung Carrick On Shannon. Das Wetter sieht immer noch gut aus. Leicht bewölkt, teilweise Sonne und kein Regen. Die weitere Busfahrt verläuft wie immer.
⇒ 13:20 Uhr, der "Irishman" ist alle und Holger bemerkt, daß heute noch kein 'Geburtstag' gefeiert wurde.
⇒ 13:25 Uhr, Grube holt seinen Flachmann raus. Danach ist Holger dran, dann ich, dann Dieter. Der Smutje hat jetzt andere Probleme als Geburtstag zu feiern. Bei ihm hat sich momentan die Gesichtsfarbe leicht geändert. Da er an Kinetose leidet, wünscht er sich nichts mehr als endlich wieder aus dem Bus aussteigen zu dürfen. | |
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